ARCHIV


Gefährdete Objekte

Schlosshotels

Personenverzeichnis






Birkach


Der zweigeschossige Ansitz Birkach oder Birken liegt am Südhang des Kummen, im Ortsteil Birken von Koblach. Hier gab es bereits im 13. Jahrhundert einen Wehrbau, auf dem der zwischen 1262 und1294 urkundlich genannte Rudolf II Wild-Beheim. Er war ein Dienstmann von St. Gallen und der Begründer einer Seitenlinie der Ritter Tumb von Neuburg, die Grundherren des damaligen Landhauses waren. Das heutige Gebäude wurde vor 1616 – möglicherweise 1579 – durch die Familie Pappus von Tratzberg errichtet, die damals mehrere Stadtammänner von Feldkirch stellte. 1616 befand es sich im Besitz des Hauptmannes Leonhard Pappus. Es wurde damals als „gemauertes Lusthaus“ bezeichnet. Noch vor 1685 ging der Ansitz an Johann Grenzing über, der ebenfalls Stadtammann von Feldkirch war. Diese Patrizierfamilie war mit den Pappus verschwägert. Vor 1715 erbte Franz Josef Zürcher den Besitz, der gegen Ende des 18. Jahrhunderts in bürgerliche Hände überging. Auch das Nonnenkloster von Kißlegg in Württemberg soll zeitweise Eigentümer von Birkach gewesen sein. 1834 kaufte Peter Egle das Schlößchen, das bis heute in seiner Familie blieb. Birkach ist ein einfacher zweigeschossiger Renaissanceansitz. Er hat einen nahezu quadratischen Grundriss und ist mit einem Satteldach gedeckt. An der Westseite wurde er durch einen neuzeitlichen Anbau vergrößert. Die Fassaden zeigen hochrechteckige Fenster, die zum Teil durch steinerne oder hölzerne Mittelpfosten geteilt sind. Im Erdgeschoß der hohen südlichen Giebelfront sind zusätzlich zwei gekuppelte dreiteilige Reihenfenster mit einem reich profilierten Mittelpfeiler aus dem 17. Jahrhundert zu sehen. Über dem Rundbogenportal an der östlichen Trauffront erkennt man einen Wappenstein der Familie Pappus von Tratzberg vom Beginn des 17. Jahrhunderts. Die unter der Traufe gemalte Jahreszahl 1579 könnte auf die Erbauung hindeuten. Im Inneren liegen unter der Südfront tonnengewölbte Keller mit gefasten Rundbogenportalen. Durch das stark abfallende Gelände bedingt, liegen sie an der Südseite auf Erdgeschoßhöhe. Die Räume in den beiden Wohngeschoßen sind mit einfachen Leistendecken des 17. Jahrhunderts ausgestattet. Eine Stube ist getäfelt. Im ausgebauten Dachgeschoß befindet sich eine Stube mit Resten ornamentaler Wandmalerei aus dem 17. Jahrhundert.

Lage: ca. 12 km nördlich von Feldkirch

Ort/Adresse: 6842 Koblach

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


20.05.2013