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Bregenz - Ansitz Lössler


Das Gebäude ist seit 1390 als gräflich montfortischer Lehenhof unter dem Namen „Losel“ bekannt. Damals wurde es im Burgfriedensvertrag zwischen Graf Hugo III, dem Minnesänger und Graf Wilhelm von Montfort genannt. Um 1590 erwarb der Bregenzer Landschreiber Michael Witweiler das Haus. Der heutige Ansitz wurde zwischen 1596 und 1613 neu errichtet. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts befindet er sich in bürgerlichem Besitz und wird bewohnt. 1893/94 erhielt er seine neoklassizistische Fassade. Die Hofeinfahrt führt durch ein rundbogiges Tor in der nur teilweise erhaltenen Umfassungsmauer zum Haupthaus. Es handelt sich um einen dreigeschossigen rechteckigen Renaissancebau auf einem erhöhtem Kellergeschoß, der mit einem Satteldach gedeckt ist. Die Fassade zeigt seit dem Ende des 19. Jahrhunderts regelmäßige Fensterachsen und eine rustizierte Eckbänderung. Eine Freitreppe führt an der Westfront zum rundbogigen Eingangsportal mit seiner Rustikaquaderung. Darüber ist ein Palmettengebälk angebracht. An der nördlichen Schmalfront ist noch der ursprüngliche Kellerzugang als vermauerte Rundbogenöffnung in einem gefasten Sandsteinrahmen erkennbar. Der darüber angebrachte rechteckige Wappenstein weist auf Michael Witweiler und seine Gattin Anna Margreth Schumaier sowie auf den Baubeginn von 1596 hin. Ein weiterer Hinweis auf Michael Witweiler findet sich im Keller. Es ist dies ein die Tramdecke stützender Holzpfeiler, der mit MW 1605 bezeichnet ist. Im ersten Obergeschoß steht auf Balusterfüßen ein Turmofen vom Ende des 19. Jahrhunderts mit einem gusseisernen kubischen Feuerkasten von 1605. Die reich ornamentierte Frontplatte ist mit den Wappen Witweilers und seiner beiden Gemahlinnen geschmückt. In den Wohnräumen findet man vereinzelt Felderdecken mit einfach profilierten Leisten. Vor der Nordfront befindet sich die freistehende ehemalige Hauskapelle, die seit dem Ende des 20. Jahrhunderts als Waschküche verwendet wurde. Sie ist ein zierlicher quadratischer Bau mit Okulifenster. An ihrer Südseite liegt das rechteckige gefaste Sandsteinportal. Es weist ein profiliertes Kaffgesims auf. Im später erhöhten Giebelfeld sind ein Inschriftstein von 1613 und darüber zwei von freskierten Löwen gehaltene Wappenscheiben der beiden Gemahlinnen Witweilers zu sehen. Sie stammen ebenfalls aus dem ersten Viertel des 17. Jahrhunderts. Ehemalige Wirtschaftsgebäude wie das Gesindehaus schließen im Westen an das Hoftor an. Vor der Eingangsseite liegt ein kleiner Barockgarten mit einem Brunnen.

Lage: Vorarlberg/Bodensee

Ort/Adresse: 6900 Bregenz, Mildenbergstraße 11

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


06.01.2013