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Gurnitz - Schlosswirt


Als dem Pfleger der Herrschaft Gurnitz, Christof Adler, die alte Burg im Wald oberhalb der Propstei zu unbequem geworden war, ließ er sich 1545 am Talboden ein schlossähnliches Herrenhaus errichten. Nach seiner Übersiedlung wurde die Burg aufgegeben und verfiel zur Ruine. Christof Adler konnte 1565 die Herrschaft pfandweise übernehmen. Auf ihn folgte die Familie Gera, die Gurnitz als landesfürstliches Lehen besaß. 1606 war es im Besitz von Moriz Welzer und 1714 von Peter Graf Goess. Es gehört heute noch den Grafen Goess, die im benachbarten Schloss Ebenthal leben. Im 18. Jahrhundert wurde das Herrenhaus als Brauhaus verwendet. Heute noch ist in ihm eine Gastwirtschaft untergebracht. Der Renaissancebau liegt am Ortsende von Gurnitz, das zur Gemeinde Ebenthal gehört. Er ist ein zwei- bis dreigeschossiges Gebäude unter einem mächtigen Krüppelwalmdach. Sein Dachstuhl ist eine bemerkenswerte Zimmermannsarbeit. Während der Bau eher schlicht ausgeführt ist, ist der an der Nordwestecke turmartig in den Dachbereich hochgezogene Eckerker bemerkenswert. Er ruht auf zwei Kragsteinkonsolen, die über Pfeiler bis zum Boden reichen. Oberhalb der Konsolen dient ein Bild als zusätzlicher Wandschmuck. Zwischen den beiden Obergeschossen des Eckerkers ist ein Inschriftstein eingemauert, der darauf hinweist, dass Christof Adler 1545 das Gebäude hat errichten lassen. An manchen Stellen der Fassaden konnte noch der Originalputz aus der Erbauungszeit nachgewiesen werden. Auch die Steingewände der Fenster stammen noch aus dem 16. Jahrhundert. An der Nord- und der Südfront, aber auch am Eckerker haben sich im ersten Stock frühbarocke schmiedeeiserne Fensterkörbe erhalten. Im Inneren sind noch die Gewölbeformen des 16. Jahrhunderts, also Tonnengewölbe mit Stichkappen und Kreuzgratgewölbe zu sehen.

Lage: Kärnten/Klagenfurt-Umgebung – am südöstlichen Ortsrand von Gurnitz

Besichtigung: teilweise möglich


Weitere Literatur:


09.12.2012