Emmersdorf an der Donau ist ein sehr alter Ort. Schon im 12. Jahrhundert befand sich hier eine größere Ansiedlung. Schloss Rotenhof liegt im heutigen Ortsteil Hofamt auf einem gegen das Ortszentrum hin abfallenden Berghang. Es wurde wohl unter dem Babenbergerherzog Friedrich dem Streitbaren als landesfürstliches Festes Haus errichtet. 1377 wird der Ansitz als „Hof auf dem Berge“ erstmals genannt. Die kleine Herrschaft war im Spätmittelalter ziemlich unbedeutend und finanziell wenig einträglich. 1402 zerstörte Ulrich von Dachsberg im Auftrag von Herzog Albrecht IV den kleinen Adelssitz. Anschließend erfolgte der Wiederaufbau. Ab 1475 wurde der Rotenhof häufig verpfändet. Das heutige Schlösschen stammt im Kern aus dem 16. Jahrhundert, doch wurde es 1883 im Stil des romantischen Historismus erneuert, nachdem es bereits vor 1800 durch Graf Hoyos neu aufgebaut wurde. Damals erhielt es den viergeschossigen Nordturm mit seinen vier aufgesetzten Ecktürmchen. Der kleinere Turm im Süden ist deutlich älter. Architekt des neugotischen Umbaues war Johann Hutterer, der als Bildhauer beim Bau des Wiener Burgtheaters mitgearbeitet hatte. Die dem Hl. Nepomuk geweihte Schlosskapelle wurde bereits im Jahr 1800 eingerichtet. Das stark strukturierte Gebäude ist im Wesentlichen zwei- bis dreigeschossig. Der Rotenhof gehört seit 1956 der Familie Rieder. Er wird heute als intimes Schlosshotel geführt. Das in den Jahren 1986 bis 1994 sehr schön restaurierte Gebäude ist von einem Park mit altem Baumbestand umgeben.
Lage: Niederösterreich/Wachau - ca. 4 km nördlich von Melk
Besichtigung: nur im Rahmen des Pensionsbetriebes möglich
Weitere Literatur:
09.05.2012