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Linz - Palais Mannstorff


Im Jahr 1630 wird an der Stelle des späteren Palais Mannstorff ein Bürgerhaus erwähnt. Dieses, zu dem auch ein Stadel und ein Garten gehörten, wurde noch vor 1720 von Johann Joseph Freiherr von Mannstorff und Daxberg erworben. Verkäufer war die Witwe Johann Anton Engls. Mannstorff war kaiserlicher Rat und Direktor der Landschaftskanzlei. Er ließ die bestehenden Bauten abreißen und an ihrer Stelle durch den bekannten Linzer Architekten Johann Michael Prunner das heutige Palais errichten. Die Bauzeit dürfte etwa drei Jahre betragen haben. 1718 war das Gebäude fertig. Es blieb bis 1785 im Besitz der Familie Mannstorff und wurde dann verkauft. 1826 ging es in bürgerlichen Besitz über. In den Jahren 1883 bis 1886 wurde es aufgestockt. Damals wurden auch die Hoftrakte umgebaut und ein Verbindungsgang geschaffen. Baumeister war Ignaz Scheck. Das ehemalige Palais ist derzeit im Besitz der Wohnbaugesellschaft „Freude am Wohnen“. Es wurde 1994/95 in ein Büro- und Geschäftshaus umgewandelt.

Der stattliche hochbarocke Bau weist an der Landstraße neun und an der Bischofsstraße fünf Achsen auf. Das dreigeschossige Palais wird von einem Mansarddach abgeschlossen. Die Schauseite an der Landstraße wird durch Riesenpilaster zwischen den Fenstern gegliedert. Charakteristisch für ‚Johann Michael Prunner ist der dreiachsige Mittelrisalit an der Hauptfront, der durch den dahinter liegenden querovalen Raum aus der Fassade leicht vorschwingt. Dieser gewölbte Risalit weist im Gegensatz zur restlichen Fassade eine Rustizierung aber keine Pilastergliederung auf. Durch den späteren Einbau von Geschäftsportalen ist die Rustizierung im Erdgeschoß verloren gegangen. Das segmentbogige Hauptportal wird von vasengeschmückten korinthischen Säulen und Pilastern flankiert. In den Zwickeln ist feiner Rankenstuck zu erkennen. Ebenfalls baulich hervorgehoben ist das darüber befindliche Mittelfenster. Es wird von einem flachen, auf ionischen Pilastern sitzenden Segmentgiebel gekrönt. Das Steinwappen, das sich einst im Giebelfeld befand ist nicht mehr vorhanden. Die Fenster der beiden Obergeschosse werden durch abgestufte Verdachungen betont. Ein kräftiges Kranzgesims schließt die Fassade nach oben hin ab. Durch das Hauptportal gelangt man in das querovale Vestibül, an das sich beiderseits repräsentative Eckräume anschließen. Das Treppenhaus ist dem Oval des Vestibüls angepasst. Die Erdgeschoßräume weisen Kreuzgratgewölbe und Stichkappentonnen auf. Die Hoffront wurde mehrfach umgebaut, doch haben sich die beiden südlichen Fensterachsen im ursprünglichen Zustand erhalten. Sie entsprechen der Straßenfront.

Ort/Adresse: 4010 Linz, Donau, Landstraße 52/Bischofsstraße 1

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


30.04.2012