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Untermixnitz


Über die Geschichte des Schlosses Untermixnitz ist fast nichts bekannt. Es war ursprünglich eine Wasserburg, die 1393 erstmals urkundlich erwähnt wird. 1445 wird sie als „Veste Nieden Müchsnitz“ bezeichnet. Auch heute ist sie für einen Fremden fast unsichtbar, obwohl das Schloss bewohnt und nach wie vor Zentrum eines Gutsbetriebes ist. Es versteckt sich fast vollständig hinter hohen Bäumen und wucherndem Unterholz. Das Gebäude liegt am östlichen Rand des gleichnamigen Ortes. Der einstige Wassergraben dürfte vom vorbeifließenden Ebrechtbach gespeist worden sein. Anstelle der mittelalterlichen Wasserburg steht heute ein dreiflügeliges, zwei- bis dreigeschossiges Schloss aus dem 16. Jahrhundert, an dem vor allem im 19. Jahrhundert einige Um- und Ausbauten vorgenommen wurden. Die Fassaden sind weitgehend schmucklos, was auf die vorherrschende wirtschaftliche Nutzung hinweist. Vermutlich war die Anlage ursprünglich baulich zu einem Vierkanter geschlossen. Erst durch den Abbruch des Westflügels ist der heutige ehrenhofartige Eindruck entstanden. Im 19. Jahrhundert wurde der Südflügel für Wohnzwecke adaptiert. Damals wurden größere Fenster eingesetzt und die Nord- sowie die Ostfront durch starke Strebepfeiler verstärkt. Wie die querrechteckigen Fenster im viergeschossigen Nordflügel zeigen, dürfte dieser einst als Speicher gedient haben. Der mittelalterlich wirkende Osttrakt wird an beiden Enden von turmartigen runden Ecktürmchen abgeschlossen, die auf Kragsteinen sitzen und noch einige Schießscharten für Feuerwaffen aufweisen. Diese dürften aber kaum wehrtechnische Bedeutung gehabt und mehr der Repräsentation gedient haben. Die profilierten Rechteckfenster mit ihren gekehlten Sohlbänken stammen meist aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die Erdgeschoßräume sind teilweise gewölbt. Das Schloss ist vor allem im Westen von einem kaum gepflegten Park umgeben, der ursprünglich deutlich größer war, aber durch die Anlage einer Straße beschnitten wurde. Schloss und Park sind von einer Umfassungsmauer umgeben. Von der einstigen Wehrmauer aus Bruchsteinen sind im Norden noch Reste erhalten.

Lage: Niederösterreich/Waldviertel – ca. 6 km nördlich von Pulkau

Besichtigung: nicht möglich


Weitere Literatur:


27.04.2012