Schloss Pfeilerhof liegt am Westhang des Hühnerberges unweit von Hausmannstätten. Es ist ein Bau des 19. Jahrhunderts, doch war der einstige Gutshof bereits im 17. Jahrhundert unter dem Namen Freydenegg bekannt. Er dürfte im 16. Jahrhundert aus einem ehemaligen Weingartenhof entstanden sein, der zur Herrschaft Hausmannstätten gehört hatte. Damals war er im Besitz der Familie Prantner. Als nächster Eigentümer scheint Christof Hagen auf, dem es nach entsprechenden Umbauten gelang, den bäuerlichen Sitz von der Dienstbarkeit zu befreien und in einen Edelsitz umzuwandeln. Maria Cäcilia, seine Witwe, verkaufte den Hof 1670 an Wolf Andre Hagen. Im Jahr 1700 erwarb Christian Friedrich Graf Galler von der Witwe des nächsten Eigentümers, Maria Anna Prandtauer, das Gut. Seine Erben verkauften es 1730 an Rudolf von Streitz. Bereits 1745 gelangte es an den Freiherrn Christof von Waidmannsdorf. Auch bei dieser Familie blieb Freydenegg – wie auch bei den bisherigen Besitzern – lediglich eine Generation, denn noch vor 1774 wurde es an Maria Pfeilstecherin veräußert. Nach ihr wurde der Ansitz ab 1790 Pfeilerhof genannt, eine Bezeichnung, die auch heute noch gebräuchlich ist. Auch in den folgenden 200 Jahren wechselten die Eigentümer recht häufig. Derzeit gehört der inmitten von Obstgärten gelegene Pfeilerhof der Familie Binder-Krieglstein und wird auch von ihr bewohnt.
Durch einen historistischen Umbau im 19. Jahrhundert hat der Pfeilerhof sein vorheriges Aussehen völlig verändert. Er besteht nunmehr aus einem länglichen zweigeschossigen Wohnbau und einem fünfgeschossigen quadratischen Turm, der die Silhouette des Ansitzes bestimmt. Er trägt ein flaches Dach. Seine Kanten sind abgeschrägt. Die relativ großen Fenster sind rundbogig. Sowohl der Turm als auch das Wohnhaus sind aus Ziegeln erbaut und gelb verputzt. Das Erdgeschoß der Wohnbau-Fassaden ist genutet, die Fassaden des Obergeschosses werden durch Pilaster gegliedert. Die Obergeschoß-Fenster werden durch gerade Verdachungen betont. Alle Fenster sind mit grünen Holzläden versehen. Die Eingangsfront ist hufeisenförmig ausgebildet. Zwei breite, aber nur einachsige Flügel springen um zwei Fensterachsen aus dem Hauptgebäude vor und bilden mit dem verbleibenden einachsigen Mittelteil einen kleinen Hof, der nach außen hin von einem Eisengitter abgeschlossen wird. Hier liegt auch der von Pilastern flankierte und mit einem Dreiecksgiebel gezierte rechteckige Haupteingang. Hofseitig sind die beiden Seitenflügel mit je zwei rundbogigen Arkaden ausgestattet. In der Mitte der Gartenfront liegen ein einfaches Portal und darüber ein gusseiserner Balkon vor einer etwas unpassend großen Balkontüre. Der Balkon wird von zwei schlanken runden Säulen gestützt.
Lage: Steiermark/Graz-Umgebung – ca. 10 km südöstlich der Landeshauptstadt
Besichtigung: nur von außen möglich
Weitere Literatur:
01.04.2012