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Bodendorf


Schloss Bodendorf ist längst verschwunden. Erhalten hat sich lediglich der große Meierhof. Der relativ einfache Schlossbau lag ca. 8 km südöstlich von Gallneukirchen in einer immer schon von der Landwirtschaft geprägten Gegend. Bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurden Ort und Schloss „Pottendorf“ genannt. Ob beide wirklich ihren Namen vom niederösterreichischen Adelsgeschlecht der Pottendorfer haben, wie manche Lokalhistoriker glauben, ist zu bezweifeln. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte um 1270 in einem landesfürstlichen Urbar. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts gehörte der kleine Ansitz als landesfürstliches Lehen den Herren von Capellen, die ihn als Afterlehen an Ruger Pernauer weitergaben. Als die Capeller 1406 ausstarben, ging Bodendorf mit Steyregg an die Liechtensteiner über. Ab 1437 gehörte es zwei Jahrhunderte lang der Familie Flußhart. Paul Flußhart musste als überzeugter Protestant im Zuge der Gegenreformation das Land verlassen. Er verlor sein Schloss 1635 an Wenzel Reichardt von Sprinzenstein. Dessen Familie besaß Bodendorf bis 1729, als Franz Ferdinand Reichsgraf von Sprinzenstein die mittlerweile freieigen gewordene Herrschaft dem Johann Josef von Risenfels verkaufte. Auf ihn folgte 1754 Thomas Augustin Freiherr von Wöbern,, der sie 1774 an Christoph von Thürheim veräußerte. Er schloss sie seiner Herrschaft Hagenberg bei Pregarten an. Beide Schlösser gingen bald an Maximilian Graf Althan über, der mit Thürheims Tochter Maria Franziska verheiratet war. Die Verwaltung wurde nach Hagenberg verlegt und Bodendorf dem Verfall überlassen. Im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss abgerissen. Der Meierhof existiert noch heute und wird vom gegenwärtigen Besitzer landwirtschaftlich genutzt. An den Herrensitz erinnert noch ein kleiner Brunnen, der einst im Schlosshof stand und heute hinter dem Meierhof aufgestellt ist.

Lage: Oberösterreich/Mühlviertel – ca. 8 km südöstlich von Gallneukirchen

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


30.12.2011