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Schieferegg


Die erste urkundliche Erwähnung des kleinen Landsitzes erfolgte im Jahr 1361. Er befand sich damals im Besitz des Berthold Scheffolt von Scheffoltsegk, der damals einen Teil seiner Güter an Anna von Wallsee verkaufte. Die Scheffolts waren eine Bürgerfamilie aus Steyr. Auf sie folgten gegen Ende des 14. Jahrhunderts die Habichler. Friedrich Habichler verkaufte seinen Sitz 1409 an Wolf Feuchter. Um 1460 lebte hier Heinrich von Geumann (Geymann), der mit der Stadt Steyr wegen eines abgebrochenen Hauses eine Fehde führte. Als er sich 1466 in Schieferegg aufhielt, wurde er dort von den Steyrer Bürgern belagert. Sie nahmen ihn gefangen und ließen ihn erst 1469 auf Befehl Kaiser Friedrichs III wieder frei. Geumann musste Urfehde schwören und zog sich in ein Kloster zurück. 1485 nahmen vordringende ungarische Truppen das nur schwach befestigte Schieferegg ein. Bei ihrem Abzug wurde es niedergebrannt, aber bald danach wieder aufgebaut. Im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts war Schieferegg als landesfürstliches Lehen im Besitz der Polheimer. Sigmund Ludwig von Polheim verkaufte es 1533 an Wolfgang von Volkensdorf. Später gehörte es zur Herrschaft Gleink. Im Laufe der Zeit wurde der Ansitz zu einem Bauerngut, das ab 1859 im Besitz der Familie Lindner war. Durch Erbschaft ging es 1934 an die Familie Pranck. Die Lindners hatten aber den Großteil ihres Grundbesitzes der Kirche geschenkt, so dass nur mehr wenig Grund beim Schlösschen verblieb. Das zweigeschossige Gebäude hat sich seit seiner Abbildung auf dem Vischer Stich von 1674 nur wenig verändert. Es macht keinen herrschaftlichen Eindruck, wurde aber zuletzt 2009 restauriert.

Lage: Oberösterreich/Traunviertel – ca. 7 km südwestlich von Enns

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


31.07.2011