Das kleine Schlösschen liegt am Fuß des Buchkogels am westlichen Stadtrand von Graz. Die älteste urkundliche Erwähnung eines Hofes an seiner Stelle stammt aus dem Jahr 1360. Damals werden im Admonter Stiftsurbar sogar zwei Höfe genannt, die der Propstei St. Martin gehörten, die wiederum zu Admont gehörte. Freiherr Johann von Paar erwarb 1590 den Besitz und ließ ihn zu einem Edelmannsitz ausbauen, den er Krottenstein nannte. 1622 verkaufte Rudolf Freiherr von Paar das Gut an den Fürsten Hans Ulrich von Eggenberg. Danach gelangte es vorübergehend wieder in bäuerliches Eigentum. Kaspar Mejak ließ Krottenstein wieder zum Edelmannsitz erheben. Von 1738 bis 1786 gehörte dieser dem Stift St. Lambrecht. Um 1780 wurde das im Kern aus dem 16. Jahrhundert stammende Herrenhaus weitgehend neu erbaut. Der Architekt dürfte aus dem Umkreis von Joseph Hueber stammen. Dabei erhielt es sein von Ochsenaugenfenster durchbrochenes Pagodendach und die schön gegliederten Fassaden. Die schmiedeeisernen Fenstergitter sind zum Teil noch erhalten. Nachdem das Stift aufgehoben wurde, wechselten die meist bürgerlichen Bewohner bis der Grottenhof von den Freiherren Emil und Adolf Egger erworben wurden. 1867 pachtete das Land Steiermark das Gut um hier eine Landes-Ackerbauschule einzurichten. Bald danach kaufte es das Gebäude. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage teilweise zerstört, so dass die Schule geschlossen werden musste. Nach dem Wiederaufbau war hier von 1949 bis 1969 eine Mädchenschule untergebracht, danach wurden wieder männliche Jugendliche unterrichtet. 1987 erfolgten eine Generalsanierung und die Errichtung eines Internatstraktes. Das ehemalige Schloss dient als Verwaltungsgebäude der Land- und Forstwirtschaftlichen Fachschule. Das Gebäude ist modern und zweckmäßig eingerichtet. An den einstigen Edelmannsitz erinnern im Inneren nur noch drei klassizistische Stuckdecken im zweiten Obergeschoß sowie das schmiedeeiserne Geländer des Stiegenaufganges.
Ort/Adresse: 8052 Graz-Wetzelsdorf, Krottendorfer Straße 104
Besichtigung: nur von außen möglich
Homepage: www.grottenhof.at
Weitere Literatur:
09.07.2011