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Pollheim


Der kleine Ansitz Pollheim liegt am westlichen Ortsende von St. Michael westlich von Wolfsberg. Der Bau ist ein bescheidener ehemaliger Edelmannssitz ohne geschichtliche Vergangenheit. Er hatte keine Wehrfunktion und diente in erster Linie der Bewirtschaftung eines landwirtschaftlichen Gutes und zeitweise eines Hammerwerkes. Das unter einem hohen Walmdach liegende Gebäude ähnelt daher auch eher einem Bauernhaus als einem Herrensitz. Der rechteckige Bau war ursprünglich eingeschossig. Erst in späterer Zeit wurde er verlängert, um ein Geschoß erhöht und mit einem großen Steinbalkon über dem einfachen steingerahmten Portal versehen. Dieser konsolengestützte Balkon ist heute der einzige Hinweis auf einen ehemaligen Edelsitz. Durch den Einbau von viel zu großen Dachgaupen und modernen Fenstern wurde das schon bisher wiederholt umgebaute Gebäude im letzten Jahrhundert unvorteilhaft verändert. Dazu trägt auch die unpassende Balkonüberdachung bei. 1292 wird hier eine Mühle zu Polchen erwähnt, die zum Kloster Griffen gehörte, obwohl sie auf bambergischem Grund errichtet worden war. Die Mühle wurde bald in ein Hammerwerk umgewandelt. 1640 gehörte dieses dem bambergischen Vicedom Rudolf von Stadion. Er verkaufte es dem Bischof Franz von Bamberg. 1679 befand sich der Hammer im Besitz des Bistums Lavant, das Pollheim damals als Tauschobjekt an Johann Georg Freiherr von Neuhofen übergab. Über dessen Witwe gelangte der kleine Ansitz durch Heirat an die Familie von Ruesdorf. Als Johann Anton von Ruesdorf kinderlos starb, fiel Pollheim, das offenbar bisher nur Lehensbesitz war, wieder an das Bistum Lavant zurück. Unter den späteren Besitzern wird 1865 Peter Stuller genannt. Er gab das Gut an seinen Schwiegersohn Josef Sajowitz weiter. Dessen Familie saß hier bis 1935, dann übernahm es die Sparkasse Wolfsberg. Seit 1940 befindet sich das Gut im Eigentum der Familie Angermann.

Lage: Kärnten/Lavanttal – ca. 4 km westlich von Wolfsberg

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


07.06.2011