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Bad Aussee - Lerchenreith


Das kleine Schloss, das auch Teichschlössl oder Schützengütl genannt wurde, dürfte um 1550 als villenartiger Renaissancebau errichtet worden sein. Es scheint auch auf dem Vischer-Stich von 1681 auf. Die damalige Abbildung hat allerdings mit dem heutigen Schlössl nur wenig Ähnlichkeit, da es im 19. Jahrhundert im Stil der Zeit umgebaut worden war. Der Verweser des Hallamtes von Aussee, Bernhard Reisacher, ist der erste namentlich bekannte Besitzer des Ansitzes. Er scheint zu Beginn der 90er Jahre des 16. Jahrhunderts mehrfach urkundlich auf. Reisacher verkaufte 1609 das „Haalergut“ an den innerösterreichischen Regimentskanzler Hans Bartholomäus Kholler und dessen Frau Elisabeth. Sie durften sich nun „von und zu Lerchenreith“ nennen. Allerdings war das Gut nach wie vor der Herrschaft Pflindsberg zinspflichtig. Khollers Erben veräußerten 1638 das Gut an Georg Albino Fabricio. Von dessen Sohn erwarb es 1671 Elias Ehrenreich Springer. Erst er konnte 1679 die Befreiung aus dem Untertanenverhältnis erreichen. Lerchenreith wurde zum adeligen Freisitz erhoben, zu dem nun auch Sommersberg gehörte. 1717 wird der Pfarrer von Bad Aussee als Bewohner genannt. Er hatte Lerchenreith auf fünf Jahre gepachtet. 1747 ersteigerte Johann Michael Seywald den bereits schwer verschuldeten Besitz. Zehn Jahre später wurde dieser an Johann Josef Hack und 1780 an Franz Mittermayer verkauft. Bei den nun häufig wechselnden Bewohnern handelte es sich meist um höhere Beamte des Hallamtes. Im 19. Jahrhundert diente das Schlösschen zeitweise als Heilanstalt. Später wohnte hier der russische Hofmaler Emanuel Stöckler. Nachdem es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einem Privatgymnasium als Schülerheim gedient hatte und dann von der Sparkasse Bad Aussee übernommen worden war, befindet sich Lerchenreith nun wieder in Privatbesitz und wird bewohnt. Das an einem Teich gelegene Gebäude ist von einem Park umgeben und kaum einsehbar.

Lage: Steiermark/Salzkammergut – im Südwesten von Bad Aussee

Besichtigung: nicht möglich


Weitere Literatur:


16.05.2011