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Ligist - Schloss


Die Herren und späteren Grafen von Saurau besaßen Ligist vom späteren Mittelalter bis 1870. Sie saßen ursprünglich auf der Burg oberhalb des Ortes. Im 18. Jahrhundert wurde das Leben dort aber zu unbequem, da man aus finanziellen Gründen auf eine rechtzeitige Modernisierung der Feste verzichten hatte müssen. 1783 richtete man sich aber im Gutshof der Herrschaft, der am Fuße des Burghügels lag, wohnlich ein und baute ihn zum Schloss aus. 1817 wurde dieses fertig gestellt. Von 1880 bis 1928 befand sich Ligist im Besitz der mit den Saurau verwandten Grafen Goess. Dann erwarb der Souveräne Malteser Ritterorden bzw. dessen Großpriorat von Böhmen und Österreich das Gut inklusive Burg, Schloss und Ortskirche. 1973 stellte dieser sechs Räume im Erdgeschoß des Schlosses dem örtlichen Heimatmuseum zur Verfügung. Die restlichen Räume werden nach wie vor vom Orden genutzt. Das gepflegte Schloss ist ein einfacher, lang gestreckter Rechteckbau, der im Westen einen großen Wirtschaftshof begrenzt. Das Erdgeschoß des zweigeschossigen Gebäudes ist hofseitig in Arkaden aufgelöst. Sie sind zum Teil mit Wappen der Familie Saurau-Teuffenstein geschmückt. Hier befindet sich auch der Eingang in das Heimatmuseum, über dem eine Inschrifttafel aus dem Jahr 1600 angebracht ist. Die straßenseitige 18-achsige Vorderfront ist schmucklos. Die beiden Geschosse werden durch ein einfaches Putzband getrennt. Der mit 1625 datierte Steinaltar der Schlosskapelle befindet sich heute in der Kapelle von Grabenwarth. Die Statuen der hl. Katharina und des hl. Karl Borromäus blieben aber im Schloss. An der gegenüberliegenden Straßenseite liegt der ebenfalls seit 1928 dem Malteser Ritterorden gehörige Schlosskeller, in dem gelegentlich kulturelle Veranstaltungen abgehalten werden. Unterhalb des Chores der Pfarrkirche von Ligist befindet sich die im 17. Jahrhundert eingerichtete Familiengruft der Grafen Saurau mit 26 zum Teil sehr interessanten Kupfersärgen.

Lage: Steiermark/Bezirk Voitsberg – ca. 10 km südöstlich von Voitsberg

Besichtigung: nach telefonischer Anmeldung kann das Heimatmuseum besucht werden. Ansonsten ist eine Besichtigung des Schlosses nur von außen möglich.


Weitere Literatur:


28.03.2011