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Lind (Riedenegg)


Die Geschichte von Lind reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück, wenn auch damals noch von keinem Wehrbau die Rede war. Das Stift St. Paul im Lavanttal besaß hier zwei Güter. 1256 wird in einer Urkunde des Bistums Salzburg erstmals ein „castrum“ erwähnt, womit eine befestigte Anlage gemeint ist. 1399 wurden die Herren von Metnitz mit dem Gut belehnt. Es dürfte damals schon ein landesfürstliches Lehen gewesen sein. Herzog Friedrich d. Ä. belehnte 1433 Oswald Mordax mit Lind. 1627 wird Christof Perger, Freiherr von Hollenburg, als Lehensinhaber erwähnt. Er dürfte der Erbauer des heutigen Schlosses sein. Allerdings wurde es in den folgenden Jahrhunderten mehrfach verändert. Die Eigentümer in dieser Zeit sind nicht bekannt. 1842 gelangte Ignaz von Schludermann in den Besitz von Lind. Unter seiner Familie wurden im 19. Jahrhundert die Fassaden erneuert. 1942 wurde das Schloss der Deutschen Umsiedlungs-Treuhandgesellschaft übergeben, doch verkaufte es diese noch im gleichen Jahr an Max Flora. Das Gebäude befindet sich bis heute in Privatbesitz und wird bewohnt. Es ist Mittelpunkt einer Landwirtschaft.

Schloss Lind, das auch unter dem Namen Riedenegg bekannt ist, liegt am linken Drauufer, unweit der dortigen Eisenbahnbrücke. Es ist ein gepflegter dreigeschossiger Bau unter einem hohen, heute mit Eternit-Schindeln gedeckten Walmdach. Das Schloss verfügt über keinen Innenhof. Die siebenachsige Hauptfassade weist einen dreiachsigen Mittelrisalit auf, der nur schwach aus der Front vorspringt. Ihm ist ein dreiachsiger pfeilergestützter Portalvorbau vorgesetzt, der im unteren Bereich als Wagenauffahrt und im ersten Stock als Balkon dient. Der im Zentrum der Vorderfront liegende Eingang ist schlicht und auffällig, ebenso ein weiterer Eingang an der Rückseite, der auf eine große Terrasse vor dem dortigen Mittelrisalit führt. Die Fassaden sind gelb gefärbelt. Sie werden in den Obergeschossen durch weiße Lisenen gegliedert. Das Erdgeschoß ist genutet. Die ebenfalls weiß umrandeten, großen Fenster des ersten Stocks sind mit geraden Verdachungen versehen. Wie die kleinen querrechteckigen und ovalen Fenster des Attikageschosses zeigen, dürfte dieses ursprünglich wohl Lagerzwecken gedient haben. Die Seitenfronten weisen lediglich zwei Fensterachsen auf. Vor dem Schloss liegen etliche landwirtschaftlich genutzte Gebäude.

Lage: Kärnten/Klagenfurt-Land – ca. 3 km östlich von Grafenstein

Besichtigung: nicht möglich


Weitere Literatur:


20.03.2011