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Goggitsch - Jägerhof


Im 13. Jahrhundert war Goggitsch landesfürstlicher Besitz. 1257 wird ein Ortlibus de Cocats urkundlich erwähnt. 1319 scheint ein nicht näher bezeichneter „Stephan, Herr zu Gogitsch“ auf. Der Ansitz wurde im 15. Jahrhundert von einer Nebenlinie der Familie Harrach erworben. Ein Burggraf von Raabs, namens Hans, ließ 1466 im Schloss eine Kapelle errichten. Auf ihn folgte 1524 Leonhard von Sinzendorf. Da die Besitzer offenbar militante Protestanten waren, wurde ihr als Jägerhof bezeichneter Sitz 1620 von kaiserlichen Truppen niedergebrannt. Kaiser Ferdinand II zog das Gut ein und verkaufte es 1622 an Stredele von Mantaun. 1671 schloss es Johann Ehrenreich Freiherr von Sonnau seiner Herrschaft Walkenstein an. Mit ihr gelangte Goggitsch 1724 an die Grafen Lamberg und 1746 an die Grafen Kinsky. 1760 kam der Besitz an das Stift Geras, das für den Jägerhof aber keine Verwendung mehr hatte und die Gebäude weitgehend abreißen ließ. Nachdem das Gelände 1769 parzelliert wurde, entstanden um 1786 aus der einst mehrteiligen Anlage fünf Bauernhäuser. Die Reste des Jägerhofes sind heute bis zur Unkenntlichkeit in mehreren Wohnhäusern und Wirtschaftsgebäuden nördlich des Hauptplatzes verbaut. Sein ehemaliges Aussehen erkennt man an einem großen Fresko an einem benachbarten modernen Einfamilienhaus. Derzeit weisen nur noch Spuren von Umfassungsmauern und Sgraffitomalereien auf das einstige Schloss hin. Bei dem größeren Bauernhof, der das Ensemble im Norden abschließt, dürfte es sich um den ehemaligen Meierhof des Gutes handeln.

Lage: Niederösterreich/Waldviertel – ca. 4 km südlich von Geras

Besichtigung: jederzeit möglich, aber nicht viel zu sehen


Weitere Literatur:


19.02.2011