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Feldkirch - Amberg


Der Feldkircher Stadtammann, Felix Märklin, begann 1502 mit der Errichtung eines Schlösschens oberhalb der Altenstadt. Dabei verwendete er Reste eines Vorgängerbaues, der vom 13. bis zum 15. Jahrhundert sich im Besitz der Feldkircher Patrizierfamilie Haiden befand. Ein Streit mit seinen Nachbarn über die Grundstücksgrenzen verzögerte den Bau. Schließlich wurden ihm Auflagen erteilt, er durfte aber seinen Ansitz fertig stellen. Seit ca. 1510 befand sich dieser in landesfürstlichem Besitz. Er diente der Mätresse Kaiser Maximilians I, Gräfin Anna von Helfenstein, als Wohnsitz. Maximilian hielt sich gerne hier auf. 1535 war Amberg im Besitz des außerehelichen Sohnes der beiden, Friedrich Max von Amberg. Nach dessen Tod belehnte König Ferdinand I 1554 seinen Hofvizekanzler Dr. Jakob Jonas mit dem Ansitz. Bereits im nächsten Jahr wurde das Lehen in freies Eigen umgewandelt. Jonas Erben verkauften 1561 Amberg an Heinrich Vogler. In den nächsten 200 Jahren erfolgte ein häufiger Besitzwechsel. Die bekanntesten Eigentümer waren der Stadtammann von Feldkirch Othmar Pappus (1582), der Hubmeister der Stadt Georg von Altmannshausen (1591), die Edlen von Furtenbach (1600) und Viktor von Travers zu Ortenstein (1697). Seit 1795 befindet sich Amberg in bürgerlichem Besitz. 1900 wurde hier die Dichterin Paula Ludwig geboren. Seit 1928 gehört das Schloss der Familie Scheyer, die es restaurieren und ausbauen ließ. Zeitweise diente es als Frühstückspension. Heute finden in ihm häufig kulturelle Veranstaltungen, wie Ausstellungen, Konzerte und Vorträge statt. Außerdem können die historischen Räume für Seminare oder Hochzeitsfeiern gemietet werden.

Amberg liegt nördlich des Feldkircher Bahnhofes auf einer niederen Anhöhe über dem Ortsteil Levis. Es ist ein viergeschossiger, nahezu quadratischer Wohnturm, der mit einem Krüppelwalmdach gedeckt ist. An seiner Nordseite war ursprünglich lediglich ein schmales rechteckiges Stiegenhaus angebaut. Es wurde später erweitert und 1970 nach Norden verlängert. Das Eingangsportal ist rundbogig. Es liegt in einem bergseitig einspringenden Winkel zwischen Wohnturm und Flügelbau. Turm und Anbau sind an der nach Osten und Norden gerichteten Bergseite im Erdgeschoß mit Schießscharten ausgestattet. Der Kellerraum des Turmes ist mit einem in Ziegeln ausgeführten Tonnengewölbe versehen. In den unteren Geschossen (Erdgeschoß sowie erster und zweiter Stock) findet man Balkendecken. Im dritten Obergeschoß hat sich eine einfache Felderdecke mit aufgelegten Leisten aus dem 17. Jahrhundert erhalten. Ursprünglich dürfte sich in jedem Stockwerk des Turmes und des Flügelbaues jeweils ein einziger Raum befunden haben, der später unterteilt wurde. Die Stiege liegt im Anbau anschließend an den Wohnturm. Die Wohnräume wurden 1929 weitgehend modern neu eingerichtet.

Ort/Adresse: 6800 Feldkirch, Amberggasse 43

Besichtigung: während der Bürozeit von 08.00 - 12.00 möglich, ansonsten nach telef. Vereinbarung

Homepage: www.schloss-amberg.at


Weitere Literatur:


04.10.2010