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Freienstein - Schloss


Schloss Freienstein ist ein langgestrecktes zweigeschossiges Gebäude am Eingang zum Oberen Tollinggraben in unmittelbarer Nähe zur Bundesstraße Leoben – Trofaiach. Seine Fassaden sind frisch renoviert, aber weitgehend schmucklos. Lediglich die Mitte der Südfront wird durch einen Dreiecksgiebel betont. Unter den darunter liegenden beiden Fenstern ist ein Balkon mit eisernem Gitter angebracht. Die beiden Geschosse werden durch ein einfaches Gesims optisch getrennt. Die Nordfront wurde anlässlich der letzten Generalsanierung mit einem gläsernen Vorbau „bereichert“. Hinter dem Schloss haben sich ausgedehnte Wirtschaftsbauten erhalten. Das Hauptgebäude ist aus einem Bauernhof entstanden, der 1237 erstmals erwähnt wird. Er wurde bald zu einem Meierhof der Burg Leoben (St. Peter-Freienstein) ausgebaut und gehörte als herzogliches Lehen den Grafen von Pfannberg. 1295 gelangte er in den Besitz des Stiftes Admont. Im 15. Jahrhundert wurde der auch Velenhof genannte Bau dem Richter des Landgerichtes St. Peter als Wohnsitz zur Verfügung gestellt. 1635 wurde der Ansitz als Pfleghof oder Pflegmeierhof bezeichnet, was darauf hindeutet, dass hier der Pfleger der Herrschaft St. Peter-Freienstein saß. Zur Unterscheidung von der bereits weitgehend abgekommenen Burg bei St. Peter wurde der Hof auch als „Neuschloss Freienstein“ bezeichnet. Als der Ansitz 1652 mit der Altburg an die Leobener Jesuiten überging, wurde er schlossartig ausgebaut. Er diente als Wirtschaftshof und als Erholungsstätte für die Ordensgeistlichen. Die Verwaltung der Herrschaft Freienstein erfolgte ebenfalls von hier aus. Mit der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahr 1773 gelangte auch Freienstein an den Staat. Nachdem die Herrschaft zuerst verpachtet und dann in Eigenregie übernommen wurde, erwarb 1821 der Gewerke Franz Ritter von Fridau das Schloss. Auf ihn folgten die Freiherren von Mayr-Melnhof und später die Familie Stibar. Heute gehört Freienstein einer Immobiliengesellschaft, die das Gebäude saniert und in Wohnungen aufgeteilt hat.

Lage: Steiermark/Bezirk Leoben – ca. einen Kilometer nördlich der Stadtgrenze von Leoben

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


12.08.2010