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Lockenhaus - Sommerschloss


Schon 1316 wurde in Lockenhaus ein Frauenkloster gegründet. Dieses wurde 1532 von den Türken zerstört und nicht mehr aufgebaut. Als Ersatz dafür stiftete Franz II Graf Nadasdy 1655 ein Augustiner Eremitenkloster unterhalb seiner Burg Lockenhaus. Zu seiner Zeit wurde aber nur der Ostflügel fertiggestellt, der den Mönchen als Wohnung diente. Auf Nadasdy geht auch die Erbauung der unmittelbar angrenzenden heutigen Pfarrkirche zurück. In ihrer Krypta befindet sich die sehenswerte Familiengruft der Nadasdy mit prächtigen Renaissance- und Barock-Tumben. 1668 war das Kloster vollendet. Der Westflügel wurde erst 1720 unter der Familie Esterhazy erbaut, wodurch es zu einer bedeutenden Erweiterung kam. 1820 erfolgte die Auflösung des Klosters. Danach war in seinen Räumen bis 1890 der Pfarrhof untergebracht. Aber schon 1868 ließen die Esterhazy den größten Teil der Klosterbauten in ein Sommerschloss umbauen. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand das Gebäude lange leer, bis es anfangs der 90er Jahre revitalisiert wurde. Das Schloss ist ein einfacher zweigeschossiger Dreiflügelbau um einen quadratischen Innenhof. Es war einst vierflügelig. Der mittlerweile verschwundene Südflügel grenzte an einen Obstgarten, an dessen Stelle heute die Bundesstraße verläuft. Auch im Osten befand sich eine barocke Gartenanlage. Der Hof war mit offenen Pfeilerarkaden geschmückt. Sie wurden später vermauert, bei der letzten Restaurierung aber freigelegt und verglast. Der Provinzial der Augustiner-Eremiten wohnte im Eingangsflügel oberhalb des Portals. Die Fenster des Westflügels sind mit geraden Verdachungen und Sohlbankgesimsen versehen. Im Erdgeschoß werden die Sohlbänke von kleinen Konsolen gestützt. Die beiden Geschosse sind durch ein markantes Gesims optisch getrennt. Das Erdgeschoß ist genutet. Walmdächer mit alten Kaminen bedecken den West- und des Ostflügel. In den Kellerräumen des Ostflügels findet man noch Ziegelmauern aus der Erbauungszeit. Der schmale Nordtrakt grenzt an die Kirche. Er trägt ein Pultdach.

Lage: Burgenland/Mittleres Burgenland – ca. 17 km südwestlich von Oberpullendorf

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


10.07.2010