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Silberegg


Der Name des Schlosses weist darauf hin, dass es sich um einen alten Gewerkensitz handelt. Bereits im 12. Jahrhundert wurde in der Umgebung nach Silber gegraben. Schloss Silberegg wurde aber erst am Anfang des 15. Jahrhunderts errichtet. Als Bauherr wird vielfach Bernhard Khulmer zum Rosenbichl vermutet. Erster gesicherter Schlossherr ist Hans von Silberberg, der 1543 starb. Seine Erbtochter Anna hatte Sebastian von Schönaich geheiratet. Ihr Sohn Hans-Georg war noch minderjährig, als dessen Onkel, Fabian von Schönaich, der zugleich sein Vormund war, Silberegg an Andreas von Pongenstein verkaufte. Dieser veräußerte es 1572 an seinen Cousin Jakob von Windischgrätz. 1629 musste es Hans Leonhard Freiherr von Windischgrätz – vermutlich im Zuge der Gegenreformation - an Georg-Sigmund von Ambthofen verkaufen. Er war ein Gewerke aus Mauterndorf, der 1632 die Konzession zur Errichtung einer Stuckhütte in Silberegg erhielt. Einzige Erbin war seine Tochter Maria Elisabeth, die mit dem Freiherrn Christoph Andreas von Gaisruck verheiratet war. Das Schloss blieb nun bei dessen Familie, bis es 1763 Franz Kajetan Freiherr von Gaisruck dem Josef Gassarister von Pfeilheim verkaufte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Karl Anton von Mayerhofen und kurz danach Martin Liebmann Besitzer von Silberegg. Franz von Knappitsch kaufte es 1814 dem letzteren ab. Seine Nachkommen besaßen den Ansitz bis 1890. Im späteren 19. Jahrhundert fanden größere Umbauten statt. 1893 wurde Dr. Daublebsky Freiherr von Sterneck Schlossherr, doch starb er noch im gleichen Jahr. Im 20. Jahrhundert wechselten die Eigentümer mehrfach. Am längsten befand es sich im Besitz der Familie Gegenbauer, der es von 1930 bis in das letzte Viertel des 20. Jahrhunderts gehörte. 1996 hat man anlässlich einer umfassenden Restaurierung versucht, dem Schloss sein ursprüngliches Aussehen zurückzugeben. Neben verschiedenen Wohnungen ist darin eine Gastwirtschaft untergebracht.

Der heutige Bau hatte eine 1274 mit Meinhalmus de Silbereke bezeugte Burg als Vorgänger. Ihr Standort konnte aber bisher nicht eruiert werden. Schloss Silberegg liegt am Südrand der kleinen gleichnamigen Ortschaft. Es ist eine hufeisenförmige, stark erneuerte Anlage mit quadratischen Ecktürmen, die ebenso hoch wie die dreigeschossigen Wohntrakte waren. Zwei der vier Ecktürme sind nicht mehr erhalten. Lediglich jene an der Westseite sind noch vorhanden. Der Nordwestturm wurde im 19. Jahrhundert um ein Geschoß erhöht und dient seither als Uhrturm. Die Nordseite des quadratischen Hofes ist durch eine kurze Mauer zwischen den Seitenflügeln geschlossen. In ihr befindet sich das korbbogige Einfahrtstor. Die steilen Walmdächer der drei Flügel waren ursprünglich mit Steinschindeln gedeckt. Diese wurden in jüngster Zeit durch Dachziegel ersetzt. Die Fassaden wurden 1870 erneuert und mit einer einfachen Gliederung versehen. Diese besteht aus einem profilierten Kranzgesims, schlichten Kordongesimsen zwischen den Geschossen und ebensolchen Fensterrahmungen. Ein marmornes Renaissanceportal mit profiliertem Gewände liegt an der Südwestfront. Im Inneren des Schlosses gibt es im Erdgeschoß einen durchgehenden tonnengewölbten Flur, über dem eine Halle mit einer barocken Stuckfelderdecke liegt. Ihr schachbrettartig verlegter Steinboden stammt aus dem 18. Jahrhundert. An das Hauptgebäude grenzt eine Gruppe von zum Teil barocken Wirtschaftsgebäuden, in denen zuletzt eine Brauerei eingerichtet war, die 1929 stillgelegt wurde.

Lage: Kärnten/Bezirk St. Veit – ca. 3 km südöstlich von Althofen

Besichtigung: mit Ausnahme der Gaststätte nur von außen möglich


Weitere Literatur:


02.06.2010