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Dornhofen


Am Areal des heutigen Schlosses standen bis in das 17. Jahrhundert hinein zwei Bauerngehöfte. Um 1580 verkaufte sie die damalige Besitzerin, Maria von Wilfersdorf, an Otto von Radmannsdorf. Er ließ sie abreißen und an ihrer Stelle ein Schloss errichten. Dieses war noch im Rohbau, als der bereits hoch verschuldete Besitz gepfändet wurde. Gottfried von Falbenhaupt löste den übrigen Gläubigern ihre Ansprüche ab und stellte den Schlossbau bis 1624 fertig. Auf Falbenhaupt folgten 1656 Maria Rosina Freiin von Eibiswald und dann deren Tochter Maria Eusebia Gräfin Galler. 1720 trat Maria Eleonore Gräfin Steinpeiß das Erbe an. Ihr Sohn aus erster Ehe, Ferdinand Josef Graf Prankh, übernahm Dornhofen 1733, verkaufte es aber 1746 an den Wiener Erzbischof Kardinal Ladislaus Graf Kollonitsch. Nun begann die Glanzzeit des Schlosses. Der Kardinal vermachte es seinem Neffen, den er adoptierte, damit das Gut in seiner Familie bleiben konnte, was auch bis 1870 der Fall war. Danach wechselten die Eigentümer sehr häufig. Nach 1920 diente das Gebäude zeitweise als Kinder-, aber auch als Fremdenheim. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand es lange Zeit leer und geriet langsam in Verfall. Die bäuerlichen Besitzer waren mehr an der angeschlossenen Landwirtschaft als an der Erhaltung des Schlosses interessiert. 1955 schien Konrad Ceh als Besitzer auf. Erst unter der Familie Strahl, die es 1972 erwarb, kam es zu einer umfangreichen Restaurierung. Im Schloss ist heute ein gepflegtes Restaurant untergebracht. Vor allem in den Sommermonaten finden hier kulturelle Veranstaltungen statt.

Das stattliche Renaissanceschloss liegt auf einer Hangstufe der sich zwischen den Flüssen Rabnitz und Raab hinziehenden Hügelkette. Es ist von einem gepflegten Park umgeben. Die Zufahrt zum Schloss erfolgt durch den großen, mit zwei Vierecktürmen bewehrten Meierhof, der etwas unterhalb des Haupttraktes liegt. Das langgestreckte zweigeschossige Wohngebäude sowie die beiden anschließenden Nebentrakte umgeben hufeisenförmig einen quadratischen Hof. Dessen unverbaute Ostseite wird von einer Mauer begrenzt. Vier deutlich vortretende, viereckige Ecktürme sowie kleine Basteien täuschten eine Wehrhaftigkeit vor, die aber schon zum Zeitpunkt der Erbauung der Anlage nicht mehr gegeben war. Die einstige Wehrmauer ist nur mehr am Vischer-Stich von 1681 zu erkennen. Reste der Basteien, sowie zweier Fischteiche haben sich bis heute erhalten. Über dem Portal an der Westfront ist die Jahreszahl 1624 angebracht, die auf die Fertigstellung des Neubaues hinweist. Darüber erhebt sich ein kleiner quadratischer Uhr- bzw. Glockenturm mit einer charakteristischen Zwiebelhaube. Den Hoffronten sind zweigeschossige Arkaden vorgesetzt. Sie ersetzen Holzgalerien, die sich ursprünglich an ihrer Stelle befunden haben. Die Schlosskapelle befindet sich im Südostflügel. Ihr Altarbild stammt vom Ende des 17. Jahrhunderts und stellt die Beweinung Christi dar.

Lage: Steiermark/Graz-Umgebung - ca. 11 km nordöstlich von Graz, in der Nähe von Eggersdorf

Besichtigung: im Rahmen des Restaurant- bzw. Seminarbetriebes möglich

Homepage: www.schloss-dornhofen.at


Weitere Literatur:


25.03.2010