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Graz - Palais Kottulinsky


Dieses spätgründerzeitliche Palais wurde 1853 vom Architekten Georg Hauberisser d. Ä. erbaut und 1892 von August Gunolt und Georg Hönel umgebaut und mit einer späthistoristischen Fassade im neobarocken Stil versehen. Es zeichnet sich durch hohe baukünstlerische Qualität und ein herrschaftliches Erscheinungsbild aus. Der zweigeschossige Bau ist als nahezu frei stehendes Palais konzipiert und verfügt über drei repräsentative Fassaden. Das Erdgeschoß ist genutet. Das Obergeschoß wird durch Pilaster gegliedert. Die elfachsige Schauseite weist einen dreiachsigen Mittelrisalit auf, der mit einem, auf starken Steinkonsolen ruhenden mächtigen Balkon ausgestattet ist. Dieser zeigt eine Brüstung mit schmiedeeisernem Geländer. Über dem Mittelfenster ist eine Stuckkartusche mit dem Wappen der Kottulinsky angebracht. Der Mittelteil der Hauptfront wird durch einen flachen Dreiecksgiebel optisch hervorgehoben. Die reiche figurale Bauplastik, die man auf der mit einer Balustrade versehenen Attika und am Mittelrisalit findet, stammt von Rudolf Vital. Die großen Fenster zeigen verschiedenartige Verdachungen. Der Eingang liegt aber nicht an der Schauseite sondern an der Hoffront. Diese wird durch einen Mittel- und zwei Seitenrisalite stark gegliedert. Hier befindet sich auch eine repräsentative Auffahrt, die dem Mittelrisalit vorgelagert ist und von zwei Säulen gestützt wird. Bemerkenswert sind die großen rundbogigen Fenster der Beletage. Die Innenräume sind repräsentativ ausgestattet. Hinter dem Palais lag ein etwa 1.500 m² großer Garten, der im Norden von einem langen und schmalen Stallgebäude begrenzt war. Im 20. Jahrhundert wurde die nördliche Gartenhälfte besitzmäßig abgetrennt und verbaut. Das Stallgebäude wurde durch mehrere Um- und Zubauten verändert. Den verbliebenen Rest des Gartens nutzte man als Parkplatz. Die Hof- bzw. Gartenmauer an der Beethovenstraße mit dem neobarocken Einfahrtstor stammt aus dem Jahr 1892 und steht unter Denkmalschutz. Im Vorjahr wurde für das gesamte Viertel um das Palais ein Bebauungsplan erstellt, in dem ein moderner Anbau für das Palais vorgesehen ist. Das Stallgebäude wird abgerissen und durch einen Wohnbau ersetzt. Im Zuge der Revitalisierung des Palais wurde im Keller ein Nachtlokal eingerichtet.

Ort/Adresse: 8012 Graz, Elisabethstraße 29/Beethovenstraße 9

Besichtigung: üblicherweise nur von außen möglich


Weitere Literatur:


04.03.2010