ARCHIV


Gefährdete Objekte

Schlosshotels

Personenverzeichnis






Gleichenberg - Neu-Gleichenberg


1185 wird mit Hermann de Gleichenberch erstmals ein Wehrbau im Umland des heutigen Kurortes erwähnt. Es handelt sich dabei um Alt-Gleichenberg, dessen spärliche Ruinenreste auf einem heute bewaldeten Hügel nördlich des Klausen-Einganges liegen. Es sind dies einige behauene Steinquadern, die zu den Fundamenten eines Torbogens gehörten sowie etliche Mauerbrocken der Vorburg. Hermann war aber nicht der Eigentümer sondern nur der Burggraf. Alt-Gleichenberg gehörte den Herren von Riegersburg-Wildon, die in der Süd- und Oststeiermark umfangreiche Besitzungen hatten. Diese waren zum Großteil Lehen der Landesfürsten, für die sie einen Teil der Grenzsicherung südlich der Raab übernommen hatten. Auch waren sie für die Kolonialisierung dieser Gebiete zuständig. 1265 nahm Herrand II von Wildon an der steirischen Adelsverschwörung gegen König Ottokar II teil. Nach deren Zusammenbruch wurde Herrand 26 Wochen inhaftiert und musste Alt-Gleichenberg sowie die Primaresburg an Ottokar abtreten. Alt-Gleichenberg wurde geschliffen. Der steirische Adel hatte auch mit den neuen Landesherren, den Habsburgern, seine Probleme. Albrecht I verweigerte den Adeligen die Bestätigung ihrer bisherigen Privilegien. Hartnid von Wildon überfiel in einem neuerlichen Aufstand landesfürstliche Besitzungen und brandschatzte verschiedene Burgen. Auch er zog den Kürzeren und musste seine Stammburg Wildon dem Herzog übergeben. Er hatte hohe Wiedergutmachungszahlungen zu leisten und war daher 1292 gezwungen, Gleichenberg an Ulrich von Walsee zu verpfänden. Da er keine Mittel mehr hatte, um sie wieder auszulösen, verkaufte er ihm die Burg 1302. Ulrich von Walsee begann im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts auf dem breiten Trachytfelsen gegenüber der bereits 1269 zerstörten Burg Alt-Gleichenberg mit der Errichtung eines neuen Schlosses. Maßgebend für den Neubau am heutigen Platz waren wohl die durch den Gleichenberger Kogel gegebene Überhöhung der alten Burg und deren nicht mehr zeitgemäßer Wohnkomfort. Ulrich von Walsee, der viele Burgen besaß, lebte nicht hier. Er setzte Burggrafen zur Verwaltung ein. Als erster wird Ulrich von Graben erwähnt, der von 1302 bis 1324 dieses Amt ausübte und vermutlich auch die Erbauung der Burg geleitet hatte. Er nannte sich auch Ulzo von Gleichenberg.

Die steirische Linie der Walseer starb mit Eberhard VIII 1365 aus. Gleichenberg kam an Heinrich II von Walsee aus der niederösterreichischen Linie Drosendorf-Enzesfeld. Er stiftete die Burgkaplanei mit der Katharinenkapelle. 1393 versetzte Ulrich IV von Walsee die Herrschaft Gleichenberg seinem Onkel Bernhard von Pettau, dem er sie 1400 auch vererbte. Herzog Ernst der Eiserne verlieh sie 1423 dessen Sohn Friedrich von Pettau. Er war der letzte Pettauer auf Gleichenberg. Seine Schwester Anna übergab ihre Besitzrechte 1440 den Herren von Schaumburg. Die Walseer beharrten jedoch auf ihren alten Ansprüchen. Nach einem Vergleich belehnte König Friedrich III Reinprecht IV von Walsee mit der Herrschaft. Dieser konnte aber die restlichen Anspruchsberechtigten nicht auszahlen. Gleichenberg kam 1450 als Pfand an Leutold von Stubenberg. Er ließ die Burg von Herrand von Trauttmansdorff verwalten. Hans von Stubenberg hatte sich am Aufstand des Andreas Baumkircher beteiligt. Daher wurde Gleichenberg 1470 konfisziert und an Jörg von Reichenburg übergeben, der bereits als Pfleger hier saß. Diesem wurde auch das Landgericht (1478) und die Vogtei über Straden zugesprochen. Zwischen 1480 und 1490 war die Burg von den Ungarn besetzt. Danach erhielt sie Jörg von Reichenburg wieder zurück. Seine Tochter Wandula, die mit Wolf von Ebersdorf verheiratet war, beerbte ihn. Sie starb 1552, nachdem sie die Schäden der Ungarn-Kriege beheben hatte lassen. Gleichenberg ging an Sigmund Welzer und seine Gattin Polixenia über, die eine geborene Reichenburg und Wandulas Nichte war. Margarete von Stürgkh besaß den Südwest-Flügel. 1537 war das Gebäude noch als baufällig beschrieben worden, doch wurde es 1558 wegen seinen hervorragenden Sichtverbindungen zur Kreidfeuerstelle bestimmt. In den Jahren nach 1572 wurde Neu-Gleichenberg ausgebaut und modernisiert.

1581 verkaufte Sigmund Welzer die Herrschaft an Hans Friedrich I von Trauttmansdorff, der die bereits neuerlich ziemlich verwahrloste Burg renovieren ließ. Er wurde 1598 zum Freiherrn ernannt und brachte es bis zum innerösterreichischen Hofkriegsratspräsidenten. Sein prächtiges Grabdenkmal ist in der Trautmannsdorfer Pfarrkirche erhalten. Hans Friedrich begann den groß angelegten Renaissanceumbau. Die Pläne hierzu lieferte der Bau- und Festungsbaumeister Francesco Marmoro, in der Steiermark Franz Marbel genannt, der auch den Umbau des Schlosses Hollenegg geplant hatte. Die Bauausführung oblag einem lokalen Maurermeister. Das Geschlecht der Trauttmansdorff gehört zu den ältesten, noch existierenden Adelsfamilien Österreichs. Es trat um die Mitte des 13. Jahrhunderts erstmals als Kleinadelige (Einschildritter) im Gefolge der mächtigen Stubenberger in Erscheinung. Im Laufe der Jahrhunderte teilte sich die Familie in mehrere Linien. Der böhmische Zweig wurde 1805 sogar in den Reichsfürstenstand erhoben. Die steirische Hauptlinie hatte ihr Stammschloss im unweit von Gleichenberg liegenden Ort Trautmannsdorf. Es war eine kleine Wasserburg aus dem 13. Jahrhundert, die ihnen von den Stubenbergern überlassen wurde. 1706 wurde sie von eingefallenen Kuruzzen niedergebrannt. Die Trauttmansdorff hatten aber bereits im 17. Jahrhundert Neu-Gleichenberg zum Hauptwohnsitz ihrer Familie erkoren. Unter den neuen Besitzern, die über 350 Jahre hier saßen, entwickelte sich die bereits stark vernachlässigte Feste zum wohnlichen Schloss. Auf den Ausbau der Verteidigungsanlagen wurde jedoch nicht vergessen, so dass Gleichenberg in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts einer der wichtigsten Wehrbauten der Oststeiermark war. Der Ausbau zur Festung stand unter der Leitung des Hofbaupoliers Pietro Valnegro, der auch am Schloss Eggenberg sowie am Grazer Mausoleum und der dortigen Universität tätig war.

Vor allem der 1584 auf Schloss Neu-Gleichenberg geborene und 1622 von Kaiser Ferdinand II gemeinsam mit seinen Brüdern vom Freiherrn zum Grafen erhobene Maximilian von Trauttmansdorff war für die Bauarbeiten verantwortlich. Er war ein begabter Diplomat, der 1648 zum Abschluss des Westfälischen Friedens und damit zur Beendigung des 30-jährigen Krieges einen wichtigen Beitrag leistete. Unter ihm hatte der Trauttmansdorffsche Besitz seine größte Ausdehnung. Die Güter lagen nicht nur in der Steiermark sowie in Nieder- und Oberösterreich, sondern auch am Rhein, in Böhmen und Schwaben. Nach der Herrschaft Weinsberg in Württemberg, die Maximilian 1635 vom Kaiser erhalten hatte, nannte sich die Hauptlinie der Familie nun Trauttmansdorff-Weinsberg, obwohl er den Besitz nach dem Westfälischen Frieden wieder abgeben musste. Maximilian lebte, sofern er nicht gerade in diplomatischer Mission auf Reisen war, vorwiegend in Wien und Graz. Gleichenberg wurde der Obhut von Verwaltern überlassen. Die direkten Nachkommen Maximilians zeichneten sich als Truppenführer in den Kämpfen gegen die Türken aus, wobei sie nicht zuletzt ihre eigenen Herrschaften zu verteidigen und ihre Untertanen zu schützen hatten. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts war Neu-Gleichenberg gemeinsam mit Riegersburg und Feldbach Zentrum der steirischen Hexenprozesse. 1653 begann im Landgericht Gleichenberg eine Reihe von Gerichtsverfahren, die mehr als 100 Leuten das Leben kostete. Sogar der Verwalter des Schlosses wurde der Zauberei bezichtigt, konnte in einem Prozess aber seine Unschuld beweisen. Herrschaftsinhaber waren damals zuerst Franz Anton und dann ab 1671 sein Bruder Georg Siegmund Graf Trauttmansdorff-Weinsberg, der entgegen der Grazer Regierung für harte Urteile plädierte, da er von den Bauern gedrängt wurde, unbedingt etwas gegen die Hexenplage zu unternehmen. 1689 weigerten sich die untertänigen Bauern, die ihrer Meinung nach willkürliche Erhöhung der Robot zu akzeptieren und die erhöhten Abgaben zu leisten. Die Unruhen konnten erst nach einiger Zeit beendet werden. Graf Max Siegmund ließ zwischen 1702 und 1731 die Wohnqualität durch eine Neumöblierung verbessern und die Verteidigungsbereitschaft durch die Anschaffung neuer Kanonen erhöhen. 1706 richteten die Einfälle der Ungarn und der Kuruzzen in den Herrschaften Gleichenberg und Trauttmansdorff schwere Schäden an. Dem Grafen Alois von Trauttmansdorff-Weinsberg (1754 – 1820) gelang es die Herrschaft Gleichenberg durch Zukäufe deutlich zu vergrößern. Der Grazer Baumeister Franz Aichinger wurde um 1836 von Graf Maria Vincenz mit größeren Ausbauarbeiten beauftragt. Auch Graf Maximilian Weikhard ließ in den Jahren zwischen 1863 und 1884 ebenfalls gründliche Restaurierungs- und Umbauarbeiten am Schloss durchführen.

Letzter männlicher Vertreter der Familie Trauttmansdorff-Weinsberg war Graf Maximilian Philipp, der 1933 starb. Mit ihm erlosch die steirische Hauptlinie der Trauttmansdorffer. Seine Schwester Gräfin Rosa Dobrzensky von Dobrzenicz erbte den Besitz in Gleichenberg. Sie schenkte ihn 1943 ihrer Tochter Gräfin Anna Maria von Stubenberg. Von Ende März bis anfangs Mai 1945 war das Gebiet um Gleichenberg Kriegsschauplatz. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wurde das bis dahin vollständig erhaltene und eingerichtete Schloss durch Artilleriebeschuss zur Ruine, nachdem es von einigen SS- und Wehrmachtseinheiten sinnloserweise verteidigt worden war. Lediglich der Hexenturm blieb verschont. Die geretteten Kunstgegenstände wurden in einem noch gedeckten Teil des anschließenden Wohnschlosses gelagert, doch wurden sie 1947 dort durch einen Brand zerstört. Das Gut stand in der Nachkriegszeit unter Zwangsverwaltung der russischen Besatzungsmacht, wobei alle noch brauchbaren Einrichtungsgegenstände abhanden kamen. Der Dachstuhl des Hexenturmes wurde 1983 durch einen weiteren Brand vernichtet. Gräfin Anna Maria lebte während des Zweiten Weltkrieges mit ihrem Gatten, Graf Ernst von Stubenberg auf dessen Schloss Geiersberg (heute Letohrad) in Nordböhmen. Neu-Gleichenberg lag in der Obhut von Verwaltern. 1946 musste die Familie Stubenberg Geiersberg verlassen, da es enteignet wurde. Dieses Schicksal traf auch die Familienschlösser Chotèbor und Szekelyhid (Rumänien). Die Familie zog nach Österreich. Da Schloss Neu-Gleichenberg unbewohnbar geworden war und die Mittel für einen Wiederaufbau fehlten, baute man die Wirtschaftsgebäude um das Verwalterhaus in unmittelbarer Nähe der Ruine aus und richtete sich hier wohnlich ein. Das Schloss wurde dem endgültigen Verfall überlassen. Gräfin Anna Maria starb 2008. Der Schlosshügel mit der Ruine gehört heute ihrem Sohn Graf Dr. Hans von Stubenberg. Die einst landwirtschaftlich genutzten Gründe am Rande des Schlossparks dienen seit 1988 als Golfplatz, das ehemalige Försterhaus als Clublokal.

Die immer noch stattliche Ruine des Schlosses Neu-Gleichenberg liegt auf einem nach drei Seiten steil abfallenden Hügel in 450 m Seehöhe oberhalb der Klausenschlucht. Bis 1842 führte die Straße von Feldbach nach Gleichenberg über den Schlossberg. Das Schlossareal ist im Nordwesten und Südosten durch Halsgräben vom anschließenden hügeligen Umland abgetrennt. Neu-Gleichenberg ist eine große regelmäßige Vierflügelanlage mit dreistöckigen Arkadengängen um einen rechteckigen Hof. Der Zugang erfolgte im Westen über eine auf Pfeilern ruhende gemauerte Brücke, die den tiefen, künstlich angelegten Graben überspannte und zum äußeren Tor führte. Die rustizierte Portalanlage bestand aus einer hohen Einfahrt und der daneben liegenden Fußgängerpforte. Beide wurden durch eine, aus der Ringmauer vortretende Bastei geschützt. Mauer, Torbau und Bastei waren mit rechteckigen Zinnen versehen. Heute ist der Graben stark verwachsen und die Brücke kaum noch passierbar, da sie teilweise eingestürzt bzw. abgebrochen ist. Ein weiterer Torbau bestand im Südosten. Er ermöglichte den direkten Zugang zur Katharinenkapelle, die schon lange abgekommen ist. Sie lag außerhalb des eigentlichen Burgareals, war aber mit diesem durch eine Mauer verbunden. Drei Seiten der Burg waren durch vorgelagerte Basteien zusätzlich geschützt. Im Norden war wegen des Steilabsturzes keine besondere Sicherung nötig. Diese Basteien wurden später in Ziergärten umgewandelt. An der Ecke der rechten Bastei war ein großes Wappen der Familie Trauttmansdorff angebracht. Die Kasematten in den Basteien dienten schon seit Jahrhunderten als Kellerräume. Zwischen dem Schloss und der Ringmauer erstreckt sich der äußere Schlosshof, der jetzt während der Vegetationsperiode ein nahezu undurchdringliches Dickicht aus Gestrüpp, Lianen und Baumbewuchs ist.

Dahinter verbirgt sich der mehrteilige Schlosskomplex, dessen Außenmauern noch stehen, der im Inneren aber völlig desolat und einsturzgefährdet ist. Die Wohnbauten wurden durch eine mächtige, 4,3 m starke und etwa 30 m lange Schildmauer, die sich hinter dem westlichen Halsgraben erhebt, vor direktem Beschuss geschützt. Sie steht schräg zur Angriffsrichtung, wodurch die Wucht der aufprallenden Steinkugeln geschwächt werden sollte. Ihr Wehrgang dürfte erst gegen Ende des 16. oder zu Beginn des 17. Jahrhunderts errichtet worden sein. Der Dachreiter stammte wohl erst aus dem 19. Jahrhundert, obwohl er bereits im 16. Jahrhundert einen Vorgänger hatte. Er ging mit dem gesamten Dachstuhl beim Brand von 1983 verloren. Dennoch hat der Hexenturm, wie diese Schildmauer mit den anschließenden Räumen auch genannt wird, die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges relativ gut überstanden. Er geht im unteren Bereich des Ostteiles noch auf die erste Bauperiode zwischen 1268 und 1300 zurück. Das Bruchsteinmauerwerk ist hier sehr regelmäßig verarbeitet. Der obere Teil des Turmes wurde wohl erst im späten 14. Jahrhundert aufgestockt. Aus statischen Gründen wurde der Nordecke der Schildmauer ein mächtiger Pfeiler vorgeblendet. In den unteren Geschossen des Hexenturmes befanden sich Gefängnisse, Verhör- und Folterkammern, die vor allem zur Zeit der Hexenprozesse große Bedeutung hatten und ihm seinen Namen gaben. Neu-Gleichenberg hat schon lange keinen Bergfried mehr. Dieser dürfte den unter Graf Maximilian bzw. bereits unter dem Freiherrn Hans Friedrich von Trauttmansdorff errichteten Basteien zum Opfer gefallen sein.

Auch noch im Verfall beeindruckend ist der große Innenhof mit seinen dreigeschossigen Arkaden. Diese gehen auf den Umbau des Grafen Maximilian von Trauttmansdorff im 17. Jahrhundert zurück. Sie wurden damals allen vier Trakten vorgeblendet, sind heute aber nur mehr am Nordwestflügel vorhanden. Ihre Bögen ruhten im Erdgeschoß auf Mauerpfeilern, im ersten und zweiten Obergeschoß jedoch auf schlanken Säulen. Der Hof ist ca. 30 m lang. An seinem Ende lag die große Gotische Halle, die noch auf die erste Bauperiode zurückging. Im Schlosshof befanden sich zwei tief in den Fels gehauene Zisternen mit schönen schmiedeeisernen Hauben. In seiner Südostecke ermöglichte ein als Wartturm bezeichneter Treppenturm den Zugang zu den oberen Stockwerken. Der Südwestflügel wurde 1572 durch Margarete von Stürgkh ausgebaut. Das Schloss hatte 80 Räume. Im Erdgeschoß befanden sich vorwiegend Lager- und sonstige Wirtschaftsräume. Der Halbstock beherbergte private Wohnungen sowie das umfangreiche Archiv. Hier lag auch der Zugang in den Hexenturm. Im ersten Stock lagen die meist vertäfelten Repräsentationsräume, wie der Rittersaal und die ehemalige Goldmacherküche. Weiters gab es hier zwei Speisesäle, zwei Salons und vier große Säle sowie das Jägerzimmer und die Schlosskapelle. Letztere war dem Hl. Nepomuk geweiht. Ein Chronogramm wies darauf hin, dass sie 1761 unter Weichard Josef von Trauttmansdorff eingerichtet wurde. Schönster Raum des Schlosses war der 1614 bis 1624 erbaute zweigeschossige „Rittersaal“. Seine Decke war mit Stuck reich verziert, sein Boden mit Marmorplatten bedeckt. Im Jägerzimmer hingen großformatige Familienporträts sowie Jagd- und Tierbilder. Die Goldmacher- oder Hexenküche war ursprünglich mit Wandmalereien geschmückt, die allegorischen Figuren zum Inhalt hatten. Im Osttrakt hatten die umfangreiche Bibliothek und ein Billardzimmer ihren Platz. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde in der Bibliothek das Schwert aufbewahrt, mit dem Sigmund Graf Trauttmansdorff 1704 gegen die Kuruzzen gekämpft haben soll. Das zweite Stockwerk war in 14 Gästezimmer aufgeteilt. Zu den umfangreichen Wirtschaftsgebäuden in der ehemaligen Vorburg gehörten große Stallungen sowie ein Presshaus. Das Schloss war von einem ausgedehnten Park umgeben, der heute wieder einen gepflegten Eindruck macht.

Lage: Steiermark/ Oststeiermark – ca. 7 km südlich von Feldbach

Besichtigung: unwegsam und nicht ungefährlich


Weitere Literatur:


24.02.2010