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Grünberg


Über die Geschichte der einstigen Burg gibt es nur wenig zu berichten. Als erster Besitzer wird 1155 ein Pepo de Gruniperc urkundlich erwähnt. Er war ein Ministeriale der Grafen von Poigen. Im späteren 13. Jahrhundert gelangte die kleine Feste an die Herren von Piber. 1299 werden ein Rudger der Piber als Besitzer und sein Burgkaplan „Perchtoldus Capellanus de Grünberg“ genannt. Damit wird auch auf das Bestehen einer Burgkapelle hingewiesen. 1318 erwarb Ulrich von Maissau den Wehrbau. Drei Jahre später verkaufte er ihn an das Zisterzienserinnenstift St. Bernhard, stellte aber die Bedingung, dass die Wehranlagen abzubrechen seien. Spätestens beim Schwedeneinfall von 1645 wurde die Anlage völlig zerstört.

Die Lage der Burg wird durch die weithin sichtbare Hubertus-Kapelle oberhalb des kleinen Ortes Grünberg markiert. Sie geht zwar vermutlich auf die einstige Burgkapelle, die der Hl. Margaretha geweiht war, zurück, stammt aber aus wesentlich späteren Zeiten. Zuletzt wurde sie um 1955 erneuert. Ihre ältesten Teile sind ein spitzbogiges Fenster sowie die Turmglocke aus dem Jahr 1443. Ein modernes Wandgemälde am Fuß des Turmes zeigt die Übergabe der einstigen Burg durch Ulrich von Maissau an die Äbtissin Elisabeth des Klosters St. Bernhard. Aus den wenigen erhaltenen Mauertrümmern kann man erkennen, dass die Burg eine etwa 44 m lange und ungefähr 25 m breite kastellartige Anlage war. Am besten erhalten sind zwei spitzbogige Sitznischen gegenüber der Kapelle. Sie befanden sich im ehemaligen Torbau. Der quadratische Bergfried lag in der Nordwestecke des rechteckigen Hofes. Seine Bruchsteinmauern haben eine Länge von fast 8 m. Sie stehen noch in Erdgeschoßhöhe aufrecht. Die Mauerstärke beträgt im Schnitt ca. 2,4 m. Aus den spärlichen Resten des Mauerringes, der die Anlage umgab, kann man auf eine Stärke von ca. 1,60 m schließen. Die Angriffsseite im Nordwesten war durch einen Halsgraben gesichert. Durch die Errichtung eines durch die Ruine führenden Forstweges ist dieser heute jedoch weitgehend eingeebnet, ebenso wie der Burghof, von dessen Verbauung sich außer der Kapelle und den Bergfriedresten nichts erhalten hat.

Lage: Niederösterreich/Waldviertel – ca. 9 km nordwestlich von Horn

Besichtigung: jederzeit möglich


Weitere Literatur:


26.01.2010