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Kitzbühel - Kapsburg


Die Gründe von Kaps werden im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt. Ein erster Wehrbau wurde hier jedoch vermutlich erst im 16. Jahrhundert errichtet. Er entstand wahrscheinlich aus dem Verwaltungshaus der Bamberger Oblei, einer Stiftung Kaiser Heinrichs II für das Bistum Bamberg. 1615 wird die Kapsburg als Schlössl erwähnt. Damals gehörte sie Peter Wibmer. Kurz danach wurde sie vom neuen Besitzer Dietrich Rössl ausgebaut und wohnlicher gestaltet. Er erreichte auch beim Landesfürsten, dass sie zum adeligen Wohnsitz erhoben wurde. 1627 gelangte die Kapsburg an die Grafen Wolkenstein-Trostburg. Seit 1679 ist sie im Besitz der Grafen Lamberg. 1682 wurde das Renaissanceschloss teilweise umgestaltet. Damals wurden die turmartigen Anbauten an den Schmalseiten hinzugefügt. 1880/81 wurde das schlossartige Gebäude „Maps“ und ein im Osten des Schlosses liegendes Wirtschaftsgebäude errichtet. Bei dieser Gelegenheit wurde die Innenausstattung erneuert. Im 20. Jahrhundert diente ein Teil der Kapsburg einige Jahre lang als elitäre Fremdenpension. Heute wird sie wieder lediglich von ihrem Eigentümer bewohnt. Das Schloss ist gepflegt und gediegen eingerichtet. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein 9-Loch Golfplatz sowie ein riesiges Fünf-Sterne-Golf- und Wellnesshotel. Im Turmhaus ist ein Clublokal eingerichtet.

Die Kapsburg ist ein typischer Tiroler Ansitz. Er liegt im Südosten der Stadt, oberhalb der Straße nach Jochberg und ist von einem gepflegten Park umgeben. Die Kapsburg ist ein hoher kubischer Bau des 16. Jahrhunderts. An den Schmalseiten im Süden und Norden ist das Schloss durch turmartige Anbauten mit Zwiebelhelmen verstärkt. Die Südseite wird von auf Konsolen ruhenden dreigeschossigen Eckerkern flankiert. Ursprünglich war das Schloss von einer Zinnenmauer mit runden Ecktürmen umgeben. Die freistehende neugotische Schlosskapelle wurde 1881 erbaut. Sie ist der Hl. Anna geweiht. Ihr Altar stammt aus dem Jahr 1580. Er besteht aus Holz bzw. Stuccolustro und ist mit eingelegtem Renaissance-Zierrat geschmückt. Das Altarbild soll sich angeblich früher im Schloss Münichau befunden haben. Das Eingangsgitter zum Schlosshof stammt aus dem 17. Jahrhundert. Es befand sich einst in der Katharinenkirche. Über dem flachbogigen Portal des Hauptgebäudes ist ein Wappenschild aus weißem Marmor der Lamberger aus der Zeit um 1680 angebracht. Im Erdgeschoß befindet sich ein tonnengewölbter Flur. Das nordwestliche Zimmer ist mit einer Balkendecke versehen. Die Räume der Obergeschoße zeigen teilweise Stuckdecken vom Ende des 17. Jahrhunderts mit dem Wappen der Familie Lamberg. Die Wohnräume sind mit zahlreichen Familienporträts ausgestattet. Das benachbarte „Maps“ Gebäude ist dem eigentlichen Schloss sehr ähnlich. Es ist mit ihm durch einen Gang verbunden.

Lage: Tirol/Unterland – am südöstlichen Stadtrand von Kitzbühel

Besichtigung: nicht möglich


Weitere Literatur:


20.11.2009