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Klagenfurt - Falkenberg


Johann Weichart Valvasor spricht noch von einer Burg Falkenstein im Falkenwald, doch gibt es von dieser heute keine Spuren mehr. Das spätere Schloss Falkenberg scheint erst im 16. Jahrhundert urkundlich auf. Es war damals ein bäuerliches Lehen, das der Pfleger von Taggenbrunn, Hans aus der Mauer, damals an Oswald Faulner verkaufte. Faulner war Besitzer der Herrschaft Drasing, der Falkenberg nun unterstellt wurde. Die Faulners waren Protestanten und mussten im Zuge der Gegenreformation das Land verlassen. Das Schloss ging 1630 an Johann Christof Deutenhofer über, der von Kaiser Ferdinand II mit der Herrschaft belehnt wurde. Sein zu großem Reichtum gekommener Sohn entwickelte sich zu einem Schlössersammler. Er besaß im Umkreis von Klagenfurt zehn Herrschaften. Unter dessen Söhnen wurde der riesige Besitz geteilt. Falkenberg fiel an den Freiherrn Johann David von Deutenhofen, der es aber an Georg Sigmund Freiherr von Hallerstein verkaufte. Dieser ließ den bescheidenen Hof zu einem schlossartigen Edelmannsitz ausbauen und gab ihm 1686 weitgehend seine heutige Gestalt. Nach ihm setzte ein bei Kärntner Ansitzen häufiger Besitzwechsel ein. Das Schlösschen blieb nur selten länger als eine Generation im Besitz einer Familie. 1715 gehörte Falkenberg dem Freiherrn Claudius von Schneeweiß, der als Generaleinnehmer im Kanaltal zu beträchtlichem Wohlstand gekommen war. Er verkaufte den Ansitz aber bereits im nächsten Jahr an Anton Freiherr von Fromiller. Es folgten u. a. Leopold Freiherr von Rechbach (1758), Leopold Graf Grottenegg (1758), Anton Werzer (1798) und Andreas Ritter von Buzzi (1835). Letzterer konnte Falkenberg bei einer Versteigerung erwerben. Ab 1938 lebte hier der Schriftsteller Bill Bem. Seit 1945 gehört das Schloss der Familie Gröblacher. Es wird als Restaurant und Fremdenpension geführt.

Der bescheidene Ansitz liegt im Nordwesten Klagenfurts auf einem kleinen Plateau am Fuß des Falkenberges. Es steht abseits des verbauten Stadtbereiches und ist von Wiesen und Wäldern umgeben. Man sieht es ihm an, dass es einst aus einem einfachen Bauernhaus hervorgegangen ist. Der zweigeschossige Bau weist einen rechteckigen Grundriss auf. Die konkav einschwingende fünfachsige Hauptfront ist nach Westen gerichtet. Sie besaß ursprünglich zwei Ecktürme, die sich heute in übereck gestellte Erker verwandelt haben. Anlässlich von Ausbau- und Restaurierungsarbeiten wurde 1973 auch die Ostfront mit zwei Erkeranbauten versehen. Alle vier Erker haben keine eigenen Dächer. Sie wurden damals dem mächtigen Walmdach unterstellt, das ebenso hoch, wie die beiden darunter liegenden Geschosse ist. Es war ursprünglich mit Holzschindeln gedeckt, doch wurden diese anlässlich der Restaurierung durch rote Dachziegel ersetzt. Der ansonsten schmucklose Bau wirkt durch seine Eckerker recht malerisch und reich gegliedert. Die Innenräume sind für den Verwendungszweck als Restaurant modern und zweckmäßig eingerichtet. Von der alten Einrichtung hat sich nichts erhalten.

Ort/Adresse: 9020 Klagenfurt, Falkenberg 1 - 3

Besichtigung: möglich


Weitere Literatur:


03.08.2009