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Absam - Melans


Der Hügel von Melans war schon in prähistorischer Zeit besiedelt. Der Name ist keltischen Ursprungs. Das Schloss war ursprünglich ein Lehen des Hochstiftes Augsburg und ab der Mitte des 15. Jahrhunderts dann des Landesfürsten. Es dürfte von einem Gefolgsmann der Augsburger erbaut worden sein. Um 1300 wird hier erstmals ein Ansitz erwähnt. Er wurde damals vom Haller Salzmair bewohnt. 1315 werden Chunrad der Vegler und sein Bruder Eberlein als Besitzer genannt. Sie waren Söhne des Salzmairs Eberhardt Vegler. Um 1400 gehörte Melans dem Lienhard Rutzenlacher. Als die Bayern 1413 in Tirol einfielen und Hall belagerten, wurde auch Melans durch die feindlichen Truppen zerstört. Bald danach wurde es verkauft und wieder aufgebaut. In der Folge wechselte die Herrschaft relativ oft ihre Besitzer. Unter anderem gehörte sie Herzog Sigmund dem Münzreichen, der sie aber 1455 als Pfandbesitz der Familie Fieger aus Hall überließ. Von 1535 bis 1660 befand sich Melans im Eigentum der Familie Zott von Perneg. Es besaß damals die niedere Gerichtsbarkeit, die erst 1830 an das Landgericht Hall abgegeben werden musste. Nach den Zotts wechselten die Schlossherren wieder recht häufig. 1689 wurde der Ansitz durch ein Erdbeben zerstört. Um 1700 wurde er neu aufgebaut und erweitert. 1815 erwarb Felix von Riccabona den Ansitz. Melans gehört auch heute noch seiner Familie. Im 19. Jahrhundert kam es zu mehrfachen Veränderungen im damaligen Zeitgeschmack (u. a. 1815 und 1890). Die letzte umfassende Restaurierung fand 1980 statt.

Das gepflegte Schloss liegt im nordöstlichen Teil von Absam auf einem kleinen Hügel. Der quadratische Hauptbau ist zweigeschossig. Er ist mit einem Walmdach gedeckt. Trotz seiner Um- und Ausbauten ist er im Kern noch mittelalterlich. Der im Nordosten vorgelagerte Hof stammt jedoch weitgehend aus dem 19. Jahrhundert. Damals wurde der Fassade ein zweigeschossiger neugotischer Arkadengang vorgeblendet, der zur ehemals freistehenden Schlosskapelle führt. Diese wurde 1516 erstmals geweiht. Nach den beiden Erdbeben von1670 und 1689 musste sie neuerlich geweiht werden. 1890 wurde sie im neugotischen Stil neu errichtet. Sie trägt einen Giebelreiter und zeigt im Inneren ein Sterngratgewölbe. Das barocke Altargemälde stellt die Himmelfahrt Mariens dar. Der Ansitz ist weitgehend von einer niederen Mauer des 19. Jahrhunderts umgeben, die auch den Ziergarten und den anschließenden Park einschließt.

Lage: Tirol/Mittleres Inntal – am nordöstlichen Ortsrand von Absam

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


20.07.2009