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Griffen


Burg Griffen wurde zwischen 1124 und 1148 von den Bischöfen von Bamberg errichtet. Erstmals taucht sie 1160 in den Urkunden auf, als sie von Kaiser Friedrich I Barbarossa als Bamberger Besitz „von alters her“ bezeichnet wurde. Griffen war mit einer ständigen Söldnertruppe besetzt und Sitz eines Burghauptmannes. Dieser konnte bis 1425, als die Burg Weissenegg mit dem Landgericht an Bamberg kam, auch die Blutgerichtsbarkeit ausüben. Im Aufstand des Grafen Ulrich von Heunburg gegen Herzog Albrecht 1292 spielte Griffen eine wichtige Rolle. Hier schloss Ulrich mit dem bambergischen Hauptmann in Kärnten, Gottfried von Rykkenbach einen Bündnisvertrag. Er besetzte die Burg und machte sie zum Zentrum seiner Aktivitäten. Nachdem Herzog Meinhard II von Kärnten 1293 die Aufständischen am Wallersberg und bei Griffen endgültig geschlagen hatte, stellte er die Ordnung wieder her und gab Griffen dem Bistum Bamberg zurück. Zu den bekanntesten Pflegern von Griffen gehörte auch Heinrich von Gutenberg, der 1506 auf der Burg starb. Sein Epitaph befindet sich in der Stadtpfarrkirche Wolfsberg. Um 1520 dürfte die Burg noch einmal stark ausgebaut worden sein. Griffen war so gut befestigt, dass es weder von den Türken, noch von den Ungarn angegriffen wurde. Doch im 17. Jh. scheint es der modernen Kriegsführung nicht mehr entsprochen zu haben, da 1666 der kaiserliche Ingenieuradjunkt Michael Possaner damit beauftragt wurde, Vorschläge für einen Ausbau der Festung vorzulegen. Diese wurden jedoch nicht ausgeführt, so dass die Burg im 18. und 19. Jahrhundert verfiel. 1759 kam Griffen mit dem übrigen bambergischen Besitz unter Kaiserin Maria Theresia an den österreichischen Staat und wurde dem Herzogtum Kärnten einverleibt. Danach gelangte es an die Grafen Egger und schließlich an die Freiherren von Helldorff. Letzter privater Besitzer war die Familie Leitgeb. 1999 wurde die Ruine von der Gemeinde Griffen übernommen, restauriert und durch einen Wanderweg für Besucher erschlossen. Wie vielerorts üblich gibt es auch hier im Sommer Burgspiele.

Griffen ist das östlichste Glied einer Burgenkette, die sich am Fuß der Saualpe entlang zieht. Die Reste der einstigen Burg stehen auf einem nach allen Seiten steil abfallenden Felskegel, der sie im Mittelalter uneinnehmbar machte. Der am Fuß des Felsens liegende Markt war durch Mauern mit der Burg verbunden und dadurch ebenfalls gut geschützt. Nachdem die Ruine in den letzten Jahrzehnten mehrmals vom sie überwuchernden Gesträuch befreit und saniert wurde, kann man ihren Aufbau wieder erkennen. Die Burg war am Kamm des Felsens so angelegt, dass die Verteidigungsanlagen beidseitig unterhalb des Kammes lagen. Sie stammen im wesentlichen aus dem 14. und 15. Jh. Die Quadermauern sind stellenweise noch gut erhalten. Vom großen Wohngebäude, das ein Vischer-Stich zeigt, ist nicht mehr viel zu erkennen. Knapp unter dem Gipfel liegt ein Rundturm, dessen innerer Durchmesser ca. 7 Meter und dessen Mauerstärke etwa 1,5 Meter beträgt. Seine Schlüssellochscharten dürften für die Verwendung kleiner Geschütze bestimmt gewesen sein. An die aus romanischer Zeit stammenden Kapelle am höchsten Punkt des Berges erinnern nur mehr einige Reste. Hingegen sind von der einstigen Wehrmauer, die die Anlage umgab, noch gut erhaltene Bauteile vorhanden.

Lage: auf einem freistehenden Kalkfelsen oberhalb des Ortes Griffen

Besichtigung: die Ruine ist jederzeit frei zugänglich

Sonstiges: Am Fuß des Burgfelsens befindet sich eine farbenprächtige Tropfsteinhöhle, in der steinzeitliche Besiedelungsspuren gefunden wurden.


Weitere Literatur:


01.10.2002