ARCHIV


Gefährdete Objekte

Schlosshotels

Personenverzeichnis






Samersdorf


Der Ort Samersdorf, der zur Herrschaft Landsee gehörte, wird zwar bereits im 15. Jahrhundert als Semlesdorf urkundlich erwähnt, dürfte aber bald verlassen worden sein. Heute ist Samersdorf ein Ortsteil von Haschendorf. Manche Burgenforscher vermuten hier ein Jagdschloss der Nadasdy, die in der Gegend bis 1671 Besitz hatten. Andere verweisen darauf, dass in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts hier lediglich eine Mühle bestand. Diese ließ Fürst Paul Esterházy um 1660 zu einem Adelssitz ausbauen. Wie der Stich von Martin Greischer aus der Zeit um 1680 zeigt, war dies ein zum Teil viergeschossiges Gebäude mit einem deutlich vorspringenden Eckrisalit. Dessen Doppelfenster lassen dahinter herrschaftliche Räume vermuten. Im Vordergrund ist auch noch die alte Mühle zu sehen. Der Ansitz hatte sich – allerdings in einem bereits stark reduzierten Ausmaß - bis 1945 erhalten. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges ist er jedoch abgebrannt. Das Gebäude wurde zwar in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts vom privaten Besitzer wieder bewohnbar gemacht, doch wurde dabei sein ursprünglicher Charakter stark verändert, so dass in ihm nur mehr wenig historische Bausubstanz verblieben ist. Das einzige Relikt, das einen ehemaligen Herrensitz vermuten lässt, ist das profilierte Portalgewände im Nordtrakt. Auf seinem Türsturz ist die Jahreszahl 1661 zu sehen. Der darüber befindliche Dreiecksgiebel zeigt im Zierfeld Rankenornamente. Mit wenig Sinn für historische Details hat man in das Gewände eine moderne Tür eingehängt. Der Nordtrakt besitzt zwei Kellerräume mit quadratischen, aus Ziegeln aufgemauerten Mittelpfeilern, die die Kreuzgratgewölbe stützen. Der Kellereingang ist mit einem rustizierten rundbogigen Gewände versehen. Im Obergeschoß haben sich einzelne gewölbte Räume mit ovalen Stuckfeldern erhalten. Ein gartenseitig gelegener turmartiger Bauteil wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts abgetragen.

Lage: Burgenland/Bezirk Oberpullendorf – ca. 30 km südöstlich von Mattersburg

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


15.05.2009