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Hornstein (Ktn)


Der versteckt im Wald der „Krumpendorfer Höll“ liegende Bau macht mit seinen beiden Türmen einen recht wehrhaften burgenartigen Eindruck. Dennoch wurde er erst im 15. Jahrhundert von Ulrich Hornsteiner bereits als Schloss errichtet. Dieser scheint in einer Urkunde von 1467 hier erstmals auf. 1477 war er Pfleger auf Schloss Lavamünd. Die Hornsteiner hießen früher Hornburger und hatten ihren Stammsitz am Ramschißlhof nordöstlich von Hochosterwitz. Wie lange ihnen Hornstein gehörte, ist nicht bekannt. 1688 saß hier Anna Christina Freiin von Staudach, die vermutlich mit den Hornsteiner verwandt oder verschwägert war. Von ihren Erben kaufte Wolf Niklas Freiherr von Hallerstein den Besitz. Zwischen 1733 und 1756 gehörte das Schloss dem Freiherrn Georg Ernst von Hallerstein, auf den Franz Anton Graf Urschenpeck folgte. Danach wechselten die Besitzer bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts in rascher Folge, u. a. 1770 Anton Wölle, 1776 Josef von Stegner, 1781 Marianne Gräfin Platz und viele andere. Das Gut war offenbar kaum wirtschaftlich zu führen, denn 1824 musste es versteigert werden, wobei Kaspar Petritz den Zuschlag bekam. 1865 erwarb es Otto Daublewsky, Freiherr von Sterneck, dessen Familie es noch heute besitzt. Das Schloss wird bewohnt und macht einen leicht verträumten Eindruck.

Hornstein liegt in nächster Nähe des wesentlich größeren Schlosses Drasing auf einem flachen bewaldeten Hang. Es besteht aus einem zweistöckigen quadratischen Wohnbau und zwei diagonal im Nordosten und Südwesten angebauten runden Ecktürmen, die deutlich vortreten. Sie sind mit flachen Kegeldächern versehen. Das Wohngebäude ist an allen Fronten dreiachsig. Wie auch die Türme ist es mit Schindeln gedeckt. An der Nordseite entstand ein späterer Zubau. Das rustizierte rundbogige Steinportal an der Westseite weist vorspringende Kämpfer auf. 1865 wurde oberhalb des Tores das Doppelwappen des Hermann Freiherrn von Sterneck und seiner Gattin Eugenia Freiin von Dickmann angebracht. Die Südfront des Gebäudes ist mit einer Sonnenuhr geschmückt. Die Innenräume sind zum Teil mit alten Möbeln und Familienbildern ausgestattet. Der vor dem Schloss liegende Garten wurde geländebedingt aufgeschüttet. In seiner Stützmauer ist eine von Engeln gehaltene, bereits stark verwitterte, leere Wappenkartusche aus der Barockzeit eingefügt.

Lage: Kärnten/Wörthersee – ca. 3 km westlich von Klagenfurt

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


13.04.2009