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Ebenau


Ebenau gehörte ursprünglich zur Hollenburg. 1120 wurde es von Swiker de Hollenburch dem Stift Viktring geschenkt, unter der Bedingung, dass dieses aus den Einkünften der zur Herrschaft gehörenden Mühle und der Stampfe, die neu erbaute Draubrücke unter der Hollenburg erhalten und sichern sollte. 1530 wurde Ebenau wieder ein Lehen der auf der Hollenburg sitzenden Dietrichsteiner. Sie waren es auch, die das heutige Schloss im 16. Jh. erbauten. 1602 gehörte es Georg Intzkho, der das Lehen dem Klagenfurter Ratsbürger Jakob Palve verkaufte. Zwei Jahre später aber veräußerte Erasmus von Dietrichstein Ebenau an Matheus Intzko, bei dem es sich vermutlich um den Sohn des zuvor genannten Georg handelt, als freies Eigen. Um 1622 erwarb Rudolf Suppantschitsch, Pfleger der Herrschaft Dietrichstein, den Besitz. Um 1670 war es wieder Sommerresidenz der Äbte von Viktring. In der Folge ging das Schloss durch viele Hände. Im 19. Jh. kam es an Francesco Farlatti, einen Arzt aus San Daniele bei Udine. Im 20. Jh. wurde es über seine Enkelin an die Familie Huss vererbt. Seit 1966 ist es Eigentum der Familie Walker, die hier eine Galerie moderner Kunst unterhält. In die Ausstellungen wird häufig auch der Park miteinbezogen. Im Dachgeschoß kann man das Werk der Kärntner Künstlerin Kiki Kogelnik bewundern.

Schloss Ebenau ist ein ländlicher Edelmannsitz, der in einer ummauerten Gartenanlage liegt. Das gepflegte Gebäude ist wesentlich älter, als es aussieht. Die Fassaden des zweigeschossigen Baues haben ihr heutiges Aussehen erst im 18. und 19. Jh. erhalten. Unter dem schweren Walmdach wurde noch ein mit Lichtöffnungen versehener Kniestock angebracht. Der Grundriss des Schlosses ist rechteckig, wobei die Ost- und die Westfront jeweils acht Achsen und die Nord- und die Südfront je vier Achsen aufweisen. Die beiden Türme an der Westfront sind für Verteidigungsaufgaben zu schwach proportioniert und hatten vorwiegend Repräsentationscharakter. Sie überragen das Gebäude um ein Stockwerk. Der linke Turm trägt knapp unter dem Pyramidendach eine Uhr. Der Haupteingang liegt an der Westseite. Der darüber angebrachte Balkon ist eine moderne Zutat.

Lage: Kärnten/Rosental – am Südrand des Ortes Weizelsdorf, ca. 7 km westlich von Ferlach

Besichtigung: anlässlich von Ausstellungen möglich (Juli/August: Fr/Sa/So 11.00 – 19.00, September/Oktober: Fr/Sa/So 14.00 – 18.00)


Weitere Literatur:


28.09.2002