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Hueb (Innviertel)


Schloss Hueb war stets Mittelpunkt eines Gutsbetriebes. Geschichtlich trat es nie in Erscheinung. Es wurde aber auch – soweit bekannt – von kriegerischen Auseinandersetzungen weitgehend verschont. Ein Ansitz Hueb muss in der Gemeinde Mettmach bereits 1485 bestanden haben, da damals der Edle Lazarus Ellrechtinger zu Hueb eine Urkunde siegelte. Nach den Elrechtinger übernahmen die Dachsperger den Hof. Dieser wurde 1670 unter Rudolf von Dachsperg zum heutigen Schloss ausgebaut. Anna Juliana Gräfin von Dachsperg war die letzte Vertreterin ihrer Familie. Durch ihre Heirat mit Ferdinand Lorenz Graf von Wartenberg gelangte das Schlösschen zuerst an diesen und dann 1530 an die Grafen von Franking, die Hueb bis 1829 besaßen. Dann kaufte Freiherr Paul Anton von Handel die Herrschaft. 1853 übernahm sie Freiherr Ernst von Handel-Mazetti. Ab 1920 war der Schriftsteller Anton Schrott Gutsherr von Hueb, das nunmehr in bürgerlichem Besitz blieb. Auf Schrott folgte 1930 Hermine Bruckbauer. Um 1960 erwarb Universitätsprofessor Dr. Friedrich Turek-Herrenhorst das Schloss, das er in der Folge restaurieren ließ. Schloss und Gut sind heute besitzmäßig getrennt.

Das Schloss steht auf einer kleinen Anhöhe in der Mettmacher Au. Es ist ein dreigeschossiger länglicher Bau unter einem hohen Schopfwalmdach. Von seiner Nordwestecke verläuft eine Mauer zum Wirtschaftshof, in der sich einst der Torbau befand. Durch das Torgewölbe gelangt man in den abschüssigen Hof. Neben dem Tor befand sich eine Fußgängerpforte, die aber schon lange vermauert ist. Der Eingang in das Schloss liegt an der Hofseite. Über dem steingerahmten Portal ist die Jahreszahl 1610 ersichtlich. Links davon ist das Wappen der Dachsperger und rechts jenes der Herzham angebracht. Das Gebäude macht heute – vor allem an der Hofseite – einen vernachlässigten Eindruck. Bausubstanz und Dachdeckung sind jedoch in Ordnung.

Lage: Oberösterreich/Innviertel – ca. 15 km südwestlich von Ried

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


16.02.2009