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Himberg


Die erste Erwähnung des Ansitzes stammt aus dem Jahr 1309, als Friedrich von Hintperch und seine Tochter Katharina urkundlich aufscheinen. Im späteren 14. Jahrhundert übernahmen die Landesfürsten das Gut und verliehen es an die Herren von Mailendorf. 1380 scheint Leuthold der Wolfenreither als deren Lehensnehmer auf. 1426 kaufte Hans Fischmeister dem Wolfgang von Mailendorf seinen kleinen Wehrbau ab. Dieser dürfte von Valentin Findinger, der ab 1555 hier saß, in ein wohnlicheres Schloss umgebaut worden sein. Er konnte sich aber nicht lange daran erfreuen, denn bereits 1570 gelangte es an Matthäus von Grundreching und dann an dessen Schwiegersohn Karl Heuberger von Wohlgemutshaim. Auf Nimrodt Kholpöckh folgte 1622 Jacob Weißl. Dieser führte um 1631 umfangreiche Renovierungsarbeiten durch. Himberg kam dann im Erbweg an Franz Hermann und Georg David Mechtl von Englsperg. Um diese Zeit dürfte es bereits ein recht stattliches Schloss gewesen sein. Die nächsten Eigentümer waren Joseph Heinrich Scheller von Ungershausen (1679) und kurz danach Ernst Spindler von und zu Hofegg. 1717 war Karl Ignaz von Lembruch Herrschaftsinhaber. Danach wurde Himberg an das österreichische Kaiserhaus verkauft und der Güterdirektion Oberranna angeschlossen. Für das Schloss gab es nun keine Verwendung mehr. Es wurde aber noch bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts bewohnt. Um 1900 wurde es zum größten Teil abgebrochen und alles Brauchbare verwertet. Auch die zur einstigen Herrschaft gehörigen Grundstücke wurden verkauft.

Die Schlossruine liegt inmitten eines Siedlungsgebietes im Nordteil des kleinen Ortes Himberg. Da sie sich auf privatem Grund befindet, ist sie normalerweise nicht zugänglich. Georg Matthäus Vischer zeichnete das Schloss 1672 als mehrteiliges Bauensemble. Erhalten haben sich davon aber nur die Außenmauern des eigentlichen Wohngebäudes. Sie sind in einer Mischtechnik aus Bruchsteinen unter reichlicher Verwendung von Ziegeln aufgeführt, was auf die Erbauung im 16. Jahrhundert hindeutet. Wie die noch vorhandenen Balkenlöcher der Zwischendecke zeigen, war der kastenförmige Bau einst zweigeschossig. Er trug ein Schopfwalmdach. Die östliche Giebelwand steht noch vollkommen aufrecht, während die westliche schon vor Jahrzehnten eingestürzt ist. Das einstige Portal wurde abgetragen und am Schüttkasten des Schlosses Els wieder verwendet. Es ist mit 1555 bezeichnet. Im Westen befand sich die Schlosskapelle mit ihrer polygonalen Apsis. Sie wurde noch bis 1780 benützt. Von den im Osten anschließenden Bauten und der Umfassungsmauer hat sich nichts erhalten. Hingegen kann man noch im Norden der Ruine Reste eines Wallgrabens erkennen.

Lage: Niederösterreich/Waldviertel – ca. 10 km westlich von Weissenkirchen

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


02.02.2009