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Ehrenbichl (Ehrenpichl)


Wann das Schloss erbaut wurde, ist unbekannt. Johann Weichart Valvasor berichtet, dass es sich um 1688 im Besitz der verwitweten Gräfin Benigna Rosina Khevenhüller befand. Es wird von manchen Burgenfachleuten vermutet, dass es im späten 16. Jahrhundert durch die Familie Khevenhüller als eingeschossiger Rechteckbau errichtet wurde. Im 17. Jahrhundert dürfte ihm ein zweites Geschoß aufgesetzt worden sein. Zur Zeit Valvasors besaß das Gebäude noch zwei über Eck gestellte Scharwachttürme an seiner Südseite und davor eine prächtige Gartenanlage. Sowohl die Türme als auch der Garten sind längst verschwunden. 1740 veräußerte Maria Anna von Mossenau das Schloss an den Schrannenadvokaten Johann Georg Pirker von Pirkenau. Im 19. Jahrhundert wechselten die Eigentümer recht häufig. So war 1806 nach dem Tod von Ignaz von Pirkenau Franz Xaver von Platzer Schlossherr. Auf ihn folgten Franz von Knappitsch und 1809 der Gewerke Wodley. Zu den folgenden Besitzern zählten Theodor Rauscher (1833), Anna von Steinkühl (1855), Maria Mischik (1877) und Friedrich von Ehrenwert (1898). Seine Nachkommen veräußerten das Schloss 1925 an Emmerich und Charlotte Teuber-Coxe. Seit 1949 befindet sich das Gut im Eigentum der Familie Schlamadinger, die unterhalb des Schlosses ein großes Wildgehege unterhält und im Sommer Ferienwohnungen in einigen Nebengebäuden vermietet.

Das gepflegte frühbarocke Schloss steht ca. 6 km nordwestlich von Klagenfurt auf einer künstlich geschaffenen Terrasse am Südhang des Ehrenbichlerberges. Das Ensemble besteht aus dem eigentlichen Schloss, der frei stehenden Schlosskapelle und einigen Wirtschaftsgebäuden. Das Wohngebäude liegt unter einem ungewöhnlich hohen, mächtigen Walmdach. Die riesige Dachfläche wird durch vereinzelte Gaupen belebt. Die siebenachsige Südfront ist die weithin sichtbare Schauseite des Gebäudes. Sie wird durch einen Dreiecksgiebel betont, in dem sich eine etwas renovierungsbedürftige Uhr befindet. Das Haupt- und das darüber liegende Mezzaningeschoß werden durch breite Riesenpilaster zusammengefasst. Letzteres wird durch kleine querformatige Fenster belichtet. Die mit Rosetten verzierten stuckierten Fensterbekrönungen stammen wie die gesamte Fassadengestaltung aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Ein Salon im Erdgeschoß sowie ein Raum im ersten Obergeschoß weisen Stuckdekor auf, der aus der Zeit kurz nach 1880 stammt und in einer Mischung aus Neobarock und Zweitem Rokoko gehalten ist. Ein Mosaikfußbogen im Erdgeschoß stammt wohl noch aus der Erbauungszeit. Die rechteckige Kapelle wurde 1788 vermutlich durch Ignaz von Pirkenau errichtet und im frühen 19. Jahrhundert erneuert. An ihrer Eingangsseite trägt sie einen erkerartigen Dachreiter. Neben dem einfachen Portal ist ein römischer Grabstein eingemauert, der sich ursprünglich auf Schloss Emmersdorf befand.

Lage: Kärnten – 9061 Klagenfurt-Wölfnitz, Ehrenbichlweg 31

Besichtigung: nur von außen möglich

Homepage: www.ehrenbichl.at.tf


Weitere Literatur:


29.01.2009