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Rosenbach


Schloss Rosenbach dürfte aus einem der adeligen Wirtschaftshöfe in Obdach entstanden sein. Er hatte die Nordeinfahrt in den Ort zu schützen. Ein Schloss wird erst 1630 urkundlich erwähnt. Damals übernahm die Freiin Anna Maria von Saurau das „Gschloß“ als Pfandbesitz von der Frau Ursula Khuflerin. Letztere stammt aus der Familie Pain, die seit dem 14. Jahrhundert in Obdach begütert war. Die Freiin vererbte das Schloss ihrer Tochter Barbara Rosine Gräfin Mersperg, die es aber ihrem Bruder Christof Alban Graf Saurau überließ. Als dieser wegen mehrerer schwerer Verbrechen verurteilt wurde und seine Haft am Grazer Schlossberg antreten musste, wurde ihm auch Schloss Rosenbach konfisziert. 1656 erwarb Gregor Freiherr von Sidenitsch den Ansitz. 1663 wurde für Rosenbach ein Burgfried festgelegt, innerhalb dessen der jeweilige Schlossherr die niedere Gerichtsbarkeit ausüben durfte. Diese Burgfriedsgerechtigkeit erstreckte sich aber kaum über das Schlossareal hinaus. Das Lehensrecht dürfte bei der Familie Pürkher von Weißenthurn gelegen sein, denn 1692 wurde Gregor Ignaz Freiherr von Sidenitsch durch Heinrich Freiherr von Pürkher mit dem Schloss belehnt. 1741 kaufte Johann Andreas Edler von Heiss das Schloss. Seine Witwe veräußerte den bereits stark verschuldeten Besitz 1769 an Maria Christine Freiin von Prandau. Johann I Fürst von und zu Liechtenstein kaufte 1780 auch Schloss Rosenbach. Um 1880 fanden weitgehende bauliche Veränderungen statt. Im 20. Jahrhundert wurde Rosenbach an Privatpersonen verkauft. Es gehört heute der Familie Leitner.

Das Schloss liegt im Nordwesten des Ortes Obdach an der Hauptstraße. Es ist ein einfacher viereckiger Bau aus dem 17. Jahrhundert. Seine heutige Form stammt aber aus dem späten 19. Jahrhundert. Sein mittelalterliches Aussehen ist nur mehr auf einem Tafelbild der Spitalskirche zu erkennen. Das zweistöckige Gebäude wurde einst an seinen Ecken von Türmen flankiert. Diese sind aber nicht mehr vorhanden. Es dürfte bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts von Mauern und einem Graben umgeben gewesen sein. Der Wassergraben wurde beim Umbau aus der Zeit um 1880 aufgefüllt und in einen Garten verwandelt. Die Kanten des ansonsten sehr schlichten Gebäudes sind mit einer Eckquaderung versehen. Ein umlaufendes Gesims trennt die beiden Geschosse. Die eher unpassenden modernen Fenster haben weitgehend ihre alten Steinumrahmungen behalten. Ein einfaches Rundbogenportal führt in den engen Innenhof.

Lage: Steiermark/Obdach – ca. 16 km südwestlich von Zeltweg

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


16.12.2008