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Haimburg (Heunburg)


Die Haimburg gehörte ursprünglich den Grafen von Heunburg und war deren Stammsitz. 1103 wird sie als „Huneburch“ urkundlich erwähnt. 1228 verlegten die Grafen, die seit 1070 nachweisbar sind, aber ihren Wohnsitz nach Bleiberg, da sie dort die meisten Güter hatten. Die Heunburger gehörten zu den bedeutendsten Adelsfamilien Kärntens. Ihr bekanntester Vertreter war Graf Ulrich III, der im Begriff war, in Teilen Kärntens und der Steiermark ein neues Herzogtum aufzubauen, aber von König Ottokar von Böhmen und dann von Rudolf von Habsburg daran gehindert wurde. Gemeinsam mit dem Salzburger Erzbischof Konrad erhob er sich 1293 gegen den Habsburger Herzog Albrecht, musste dies aber mit dem Verlust seiner reichsunmittelbaren Stellung und jahrelanger Haft in Wiener Neustadt büßen. Mit Graf Hermann starb 1322 das Geschlecht der Heunburger aus und die Haimburg gelangte mit dem übrigen Erbe an die Grafen von Pfannberg. Nach dem Tod des letzten Pfannbergers, Johann 1362, kam sie als herzogliches Lehen an die Grafen von Görz. Durch den Frieden von Pusarnitz von 1460 fielen die Görzer Besitzungen an Kaiser Friedrich III. Dieser belehnte mit der Burg Bernhard Talant, der das benachbarte Schloß Talenstein erbaute. 1517 war sie an Wolfgang Graßwein und 1622 an Hans Kemetter von Tybein verpfändet. 1623 verkaufte Kaiser Ferdinand II die wieder eingezogene Burg an David-Christoph Freiherrn von Urschenbeck, dem damaligen Kärntner Landeshauptmann. Zu den späteren Besitzern gehörten die Grafen Galler, Rosenberg und Egger. 1886 erwarben die Freiherren von Helldorf die Anlage. Sie besitzen sie noch heute.

Die vorhandenen Reste der einstigen Burg gehen bis auf das 13. Jahrhundert zurück. Die Haimburg wurde aber im Lauf der Zeit mehrfach umgebaut und restauriert. Von der ursprünglichen Anlage haben sich der Torturm sowie Reste der Palas-Mauern erhalten, während der Bergfried nicht mehr vorhanden ist. Der westliche Teil der Burg ist der älteste. Hier befand sich auch die Kapelle. Stellenweise sind noch Spuren der barocken Stuckornamentik zu erkennen. Auch die Fenster des Torturmes stammen aus der Barockzeit. 1749 brannte das Gebäude teilweise aus, wurde aber noch bis zum Ende des 18. Jh. bewohnt. In jüngster Zeit fanden umfangreiche Bauarbeiten statt, vermutlich um die Abhaltung von Burgspielen zu ermöglichen.

Lage: Kärnten/Unterkärnten – auf einem freistehenden Hügel ca. 3 km nordöstlich von Völkermarkt

Besichtigung: wegen Bauarbeiten ist der Zutritt derzeit (2002) nicht möglich


Weitere Literatur:


21.09.2002