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Hanstein (Murhof)


Südlich von Lind liegt im Augebiet der Mur am rechten Ufer des Flusses das Bauerngehöft Murmayer. Es dürfte aus dem Meierhof eines Wehrbaues entstanden sein, der einst den Herren von Mure gehörte. 1223 wird ein Gerard von Mure genannt, der einer Ministerialenfamilie der Kärntner Herzöge angehörte. Der zwischen 1250 und 1271 mehrfach erwähnte Dietmar von Mure war bereits ein Dienstmann des Stiftes Göß. Mit Dietrich von Mure starb die Familie im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts aus. 1434 war der „Murrmayr“ der Propstei Zeiring, die zum Stift Admont gehörte, zehentpflichtig. Der kleine Wehrbau wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts dem Verfall überlassen. Nur der Meierhof hat sich bis heute erhalten. Anderseits haben sich die Freiherren von Hanstein im 19. Jahrhundert auf den Gründen des Gehöfts ein Schlösschen im historistischen Stil erbaut, das heute noch Hanstein oder aber Murhof genannt wird. Als reines Wohngebäude hatte dieser Bau keinerlei geschichtliche Bedeutung. Das stark gegliederte villenartige Gebäude ist zwei- bis dreigeschossig. Es wird an seiner Vorderseite von einem hohen Treppengiebel dominiert. Diesem turmartigen Bauteil ist eine recht unpassende zweigeschossige Loggia vorgestellt, die mit einem pagodenartigen Zeltdach bedeckt ist. Recht hübsch ist das Rundbogenportal im Renaissancestil mit seinem darüber befindlichen Wappen (Hanstein?). Hinter der durch Dachfenster und Kamine belebten Dachlandschaft erhebt sich ein Turm, dessen Steildach mit einem Dachreiter samt Haube geschmückt ist. Die gelb gefärbelten Fassaden werden lediglich durch weiße Putzstreifen horizontal gegliedert und durch die weißen Fensterumrahmungen belebt.

Lage: Steiermark/Murboden – nordwestlich von Großlobming

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


30.07.2008