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Hofarnsdorf


Die „Arnsdörfer“, die gegenüber von Spitz an der Donau liegen, sind uralter Salzburger Besitz. Sie bestehen aus den Orten Ober-, Hof-, Mitter- und Bacharnsdorf. Sie werden bereits 860 in der Schenkungsurkunde Ludwigs des Deutschen (an den Salzburger Erzbischof Aldawin) erstmals genannt. Ihr Name wird von dem des Salzburger Bischofs Arno abgeleitet. Salzburg vergab bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts die Arnsdörfer als Lehen. Lehensnehmer waren meist Kleinadelige, die sich nach Arnsdorf nannten. So wird um 1190 ein Heinrich von Arnsdorf erwähnt, der mit Kaiser Friedrich Barbarossa ins Heilige Land zog und wie dieser nicht mehr zurückkehrte. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts übernahm das Bistum die Bewirtschaftung der Weingüter in Eigenregie. Mit der Kontrolle der untertänigen Bauern wurden angestellte Hofmeister beauftragt. In Hofarnsdorf stand als Sitz des Salzburger Hofmeisters ein großer Freihof. Noch vorhandene Mauerreste deuten darauf hin, dass Hof und Pfarrkirche von einer gemeinsamen Wehrmauer umgeben waren. Der Freihof wurde 1501 gemeinsam mit dem Presshaus Opfer eines zehntägigen Donauhochwassers. Die wieder aufgebaute Anlage blieb bis zur Säkularisierung von 1806 beim Erzbistum Salzburg und wurde dann vom staatlichen Kameralfonds übernommen. 1829 wurde er an Ignaz Wißgrill verkauft. Dieser ließ den Hof zum Schloss ausbauen. Zu den späteren Eigentümern zählten Fürst Veriand von Windischgrätz (1837) sowie Elisabeth Freiin von Derczeny und Friedrich Graf Strachwitz (1872). Unter den Grafen Strachwitz wurde das Schloss noch vor der Wende zum 20. Jahrhundert im Stil des Historismus ziemlich unvorteilhaft modernisiert. Es befindet sich heute in bürgerlichem Privatbesitz.

Das Schloss ist am besten von der Donau aus zu betrachten, da es landseitig von einer hohen Mauer umgeben ist. Seine Schauseite ist dem Strom zugewandt. Der Zugang erfolgt vom Kirchenplatz her durch ein in die Mauer eingelassenes Rundbogentor. Dieses wird von rustizierten Pfeilern eingefasst. Der Torbogen ist mit einem geraden Gesims versehen, das mit einem gesprengten Giebel geschmückt ist. Das freistehende Hauptgebäude ist ein zweistöckiger Kastenbau, der von weitem an ein großes Schulgebäude aus der Monarchiezeit erinnert. Es ist mit einem flachen Walmdach gedeckt. Sowohl die Donaufront als auch die Parkseite weist sieben Fensterachsen auf. Der dreiachsige Mittelrisalit ragt kaum aus der Gebäudefront vor. An beiden Längsseiten sind auf Pfeilern ruhende Altane vorgebaut. Sie werden von Steinbalustraden begrenzt. Die der Kirche zugewendete Seitenfront ist lediglich dreiachsig. Hinter dem Schloss erstreckt sich ein großer Park mit alten Bäumen.

Lage: Niederösterreich/Wachau – gegenüber von Spitz

Besichtigung: nur von außen (von der Donauseite her) möglich


Weitere Literatur:


27.07.2008