ARCHIV


Gefährdete Objekte

Schlosshotels

Personenverzeichnis






Afram - Aframhof


Der Aframhof liegt im kleinen Dorf Afram unweit von Wildon. Die Burg der Herren von Afram befand sich auf einem Steilabfall oberhalb des Ortes, ist aber heute völlig verschwunden. Zu ihr gehörte ein Hof unterhalb des Wehrbaues. Er war ein kleines Festes Haus, von Mauern und Graben umgeben. Der Hof war freies Eigen der Familie Averam, die sich bald Afram nannte. Burchart von Averam, der 1136 urkundlich aufscheint, war ein Gefolgsmann der Herren von Plain, die in der Umgebung ausgedehnte Güter besaßen. 1253 übertrug König Ottokar II die Besitzungen der Grafen von Plain an den Bischof von Seckau. Der Hof blieb aber weiterhin im Besitz der Herren von Afram. Durch Heirat gelangte ein Viertel des Hofes um 1300 an Nikolaus von Frauheim, doch konnte ihm Wilhelm Aframer diesen Anteil wieder abkaufen. Er veräußerte ihn an den Bischof von Seckau, der 1318 wiederum Nikolaus von Frauheim damit belehnte. 1338 verzichteten Meinhard und Rudolf von Afram auf ihre restlichen Anteile. Ritter Dietmar Zebinger brachte um die gleiche Zeit den Hof mit Gewalt an sich. Nach einem Ausgleich wurde er vom Bischof damit belehnt. Bis in das 15. Jahrhundert hinein ist das weitere Schicksal des Hofes nicht zu verfolgen, da es in Afram noch zwei weitere Höfe gab, die dem Bistum Seckau gehörten. Während der Ungarnkriege setzten sich die Pernecker in den Besitz des Hofes. Das Bistum Seckau hatte seine Oberhoheit bald verloren, da sich der Bischof gegen Kaiser Friedrich III gestellt hatte.

Um 1530 wurde der Aframhof vom Kaiser an Georg von Herberstein verliehen. Dieser konnte bald das Lehensband abstreifen und ihn als freies Eigen übernehmen. 1546 erwarb ihn Franz von Herbersdorf. Caspar von Herbersdorf ließ den bereits stark vernachlässigten Hof wieder renovieren, geriet jedoch in so hohe Schulden, dass er ihn zeitweise verpfänden musste. Es gelang zwar Otto von Herbersdorf das Gut von der Pfandinhaberin Magdalena Paradeiser wieder rückzulösen, doch war die Finanzlage bereits so aussichtslos, dass seine Witwe Benigna den Besitz an Hans Sigmund von Glojach verkaufen musste. Im 17. und 18. Jahrhundert wechselten die Besitzer häufig, wobei es zweimal vorkam, dass die Käufer den Kaufpreis nicht erlegen konnten und so der Hof an den Verkäufer zurückfiel. 1748 erwarben die Grazer Jesuiten den Hof. Bis 1752 gehörte der Aframhof zur benachbarten Herrschaft Marienhof. Nach der Aufhebung des Ordens kam er 1773 in staatliche Verwaltung. Bald danach gelangte er in bürgerlichen Besitz und wechselte neuerlich häufig die Eigentümer. Der Aframhof ist heute ein gepflegter Ansitz, der im Kern aus dem 18. Jahrhundert stammt. Er wurde aber nach 1842 durch Maria Putz von Treuental im Stil des Historismus umgebaut. Etwas später wurde er um den mit Zinnen geschmückten quadratischen Turm bereichert. Auch die neugotische Schlosskapelle stammt aus dieser Zeit.

Lage: Steiermark/Südsteiermark – ca. 10 km nördlich von Leibnitz

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


27.06.2008