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Güssing - Kastell


Das sog. Kastell liegt zwischen der Hauptstraße der Stadt und dem Nordhang des Burgfelsens. Der große Zweiflügelbau weist hofseitig prächtige zweigeschossige Rundbogen-Arkaden auf, die heute zum größten Teil verglast sind. Sie stammen aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts. Ein schönes Schmiedeeisentor schließt den Hof nach außen ab. Die äußeren Fassaden des vorwiegend zweigeschossigen Baues sind sehr schlicht gehalten. Die gelb gefärbelten Fronten werden durch weiße Putzbänder horizontal gegliedert. Die Außenkanten sind stark gequadert und ebenfalls weiß verputzt. Das Gebäude ist mit einem Satteldach versehen. Da die Burg am steilen Hügel für Wohnzwecke längst zu unbequem geworden war, ließ Ludwig Ernst Graf Batthyány 1761 in der Nähe des östlichen Stadttores ein Wohnschloss errichten, das seither nach ungarischer Art als Kastell bezeichnet wird. Auf Grund der Dachsteuer ließ er die nun unbewohnte Burg teilweise abtragen. Graf Ludwig Ernst hatte 1741 auf dem Reichstag zu Pressburg die ungarischen Magnaten zur Unterstützung der Kaiserin Maria Theresia im Kampf gegen Friedrich den Großen aufgerufen. Zehn Jahre später wurde er zum Palatin ernannt. Er fiel jedoch später bei der Kaiserin in Ungnade, da seine Treue zur Monarchie bezweifelt wurde. Er zog sich darauf verbittert nach Körmend und Güssing zurück, wo er im Kastell seinen Lebensabend verbrachte. Im 19. Jahrhundert wurden die Fassaden erneuert. Das Kastell befindet sich seit seiner Erbauung im Besitz der Grafen und späteren Fürsten Batthyány und wird von Mitgliedern der weit verzweigten Familie bewohnt.

Lage: Burgenland/Südburgenland – im Zentrum der Stadt Güssing

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


23.05.2008