Das sog. Georgischlössl liegt oberhalb des Marktes Ehrenhausen, gegenüber dem Schloss und dem Mausoleum der Eggenberger. Der hübsche Bau ist ein Werk des Historismus aus dem 19. Jahrhundert, obwohl er wegen seiner starken Gliederung wesentlich älter wirkt. Mit seinen Türmen, Erkern, Schießscharten, Zinnen, Arkaden, fantasievollen Wasserspeiern und angedeuteten Maschikulis weist er alle Merkmale eines mittelalterlichen Märchenschlosses auf und ist doch nur die überdimensionierte Villa eines reichen Gutsbesitzers. Besonders hübsch sind die beiden, von rundbogigen Arkaden eingefassten offenen Hallen im ersten und zweiten Geschoß des Wohntraktes. Der dazwischen liegende Fasadenteil ist mit Malereien geschmückt, die eine Reiterszene darstellen. Dahinter erhebt sich ein bergfriedartiger rechteckiger Wohnturm mit einem hohen Zeltdach. Möglicherweise gab es hier vor der Erbauung des Schlössls bereits einen Gutshof, doch ist dieser restlos verschwunden. Das Georgischlössl wurde 1821 von einem Grafen Attems erbaut. Es wechselte im 19. und 20. Jahrhundert mehrfach seine Besitzer und erhielt gegen Ende des 19. Jahrhunderts sein heutiges Aussehen. Wegen seiner späten Erbauung gibt es nichts aus seiner Geschichte zu berichten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es auf Grund seines Vorbesitzers zum Deutschen Eigentum erklärt und kam unter öffentliche Verwaltung. Danach gelangte es wieder in Privatbesitz, wodurch die durch Vernachlässigung entstandenen Schäden wieder behoben werden konnten. 2004 wurde das Schlössl von Franz Zach erworben, der es umfassend restaurieren ließ und seit 2005 hier ein gehobenes Restaurant betreibt.
Lage: Steiermark/Südsteiermark – ca. 10 km südlich von Leibnitz
Besichtigung: nur im Rahmen des Restaurantbetriebes möglich
Homepage: www.georgi-schloessl.at
Weitere Literatur:
27.04.2008