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Palais Starhemberg (Dorotheergasse)


Um 1640 kam die Liegenschaft zuerst in Pollhaim’schen und dann in Trauttmansdorff’schen Besitz. 1684 gehörte sie Ferdinand Graf von Rueber und 1700 den Erben des Generals Franz Karl Graf von Dünewald. Nach 1702 ließ Maria Josepha Gräfin Starhemberg den alten Pollhaim’schen Bau erweitern und neu fassadieren. Die Arbeiten dürfte Matthias Steinl durchgeführt haben, der offenbar von Domenico Martinelli stilistisch beeinflusst war. 1760 fiel das Haus an Maria Franziska Gabriele Gräfin von Colloredo, geb. Starhemberg. Nach ihrem Tod 1793 verkauften es die Erben an Andreas Gottlieb von Thom, der es 1796 renovieren ließ und bis 1806 besaß. 1828 kam es in bürgerlichen Besitz. 1840 wohnte hier Konradin Kreutzer. Unter den späteren Eigentümern befand sich Alexander Markgraf Pallavicini, der 1896 durch Fritz Rumpelmayer größere Adaptierungen an der Fassade vornehmen und die Innenausstattung erneuern ließ. 1935 gelangte das Gebäude an die Steiermärkische Sparkasse in Graz und von dort später in Privatbesitz. Das Palais ist heute weitgehend vermietet.

Das Palais Starhemberg ist ein frühbarocker Bau mit einer hochbarocken Fassade. Mit ihrer großen Pilasterordnung und den dekorativen Fensterumrahmungen erinnert sie in ihrer Gestaltung etwas an das Sommerpalais Liechtenstein, während sich die Relieffelder zwischen den Geschoßen am Palais Lobkowitz orientieren. Das korbbogige Holztor mit seinen Löwenmasken im genuteten Erdgeschoß wurde erst 1896 eingebaut. Auch die Kapitelle der Riesenpilaster und die gebauchten Fensterverdachungen am breiten Mittelrisalit gehören zu den Veränderungen, die Markgraf Pallavicini vornehmen ließ. In der Beletage sind drei späthistoristische Stuckdecken in neobarocken Formen von 1896 zu sehen. Ansonsten wurde die dortige Einrichtung dem darin untergebrachten Privatambulatorium angepasst. Der hochbarocke Dachstuhl hat sich großteils im Original erhalten.

Ort/Adresse: 1010 Wien, Dorotheergasse 9

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


03.09.2002